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Neckar-Schleusen werden ausgebaut

11.03.2019 17:07 Uhr
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Ziel der Bauarbeiten ist es, dass auch 135 Meter lange Schiffe den Neckar befahren können
© Foto: Norbert Försterling/dpa/picture-alliance

Seit zwölf Jahren gilt eine Vereinbarung zwischen Bund und Land zum Ausbau der Neckar-Schleusen. Im kommenden Jahr soll die erste von 27 Schleusen verlängert werden. Das Land dringt darauf, dass weitere rasch folgen.

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Neckarwestheim. Der aus Sicht des Landesverkehrsministeriums überfällige Ausbau der Neckar-Schleusen soll vom kommenden Jahr an in Angriff genommen werden. Dazu soll an allen 27 Staustufen jeweils eine Schleusenkammer von derzeit 110 Metern auf dann 140 Meter verlängert werden, wie die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt am Montag mitteilte. Auch Neubauten seien darunter. Ziel ist, dass auch 135 Meter lange Schiffe den Neckar befahren können. Das 1,2 Milliarden Euro (Stand 2016) teure Gesamtprojekt soll 2050 abgeschlossen werden.

Verkehrsstaatssekretär Steffen Bilger (CDU) betonte in Neckarwestheim (Kreis Heilbronn): „Wir wollen erreichen, dass gerade in den vom Verkehr stark belasteten Regionen in Baden-Württemberg mehr Güterverkehr von der Straße auf die Wasserstraße verlagert wird.“ Das Projekt sei deshalb in den „Vordringlichen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen worden.

Schleuse Kochendorf wird zuerst ausgebaut

Begonnen wird mit der Schleuse Kochendorf in Bad Friedrichshall. Vorgesehen ist eine Bauzeit von fünf Jahren. Überdies sollen laut Generaldirektion die ältesten Schleusenanlagen, manche davon 90 Jahre alt, auf Vordermann gebracht werden. Für die Finanzierung der Arbeiten an der Bundeswasserstraße Neckar, die zwischen Mannheim und Plochingen etwa 200 Kilometer misst, ist der Bund zuständig.

Das Landesverkehrsministerium in Stuttgart mahnte, dass es nach Kochendorf mit dem Ausbau zügig weitergehen müsse. In einem ersten Schritt müssten die Schleusen zwischen Mannheim und Heilbronn saniert und verlängert werden. Da auf diesem Abschnitt das Hauptvolumen transportiert werde, sei damit schon viel gewonnen, erläuterte ein Sprecher. Er verwies auf eine Verwaltungsvereinbarung zwischen dem Land Baden-Württemberg und der Bundesrepublik Deutschland mit dem Ziel, den Neckar von Mannheim bis Plochingen für 135 Meter lange Schiffe befahrbar zu machen. Seitdem sei nichts passiert, obwohl der Transport auf der Wasserstraße viel umweltfreundlicher sei als der auf der Straße.

Binnenschiffer fordern bessere Bedingungen

Auch der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) hatte jüngst gefordert, wenn die Verkehrswende hin zu dem nachhaltigen Verkehrsträger wirklich gewünscht sei, müssten Fahrrinnen vertieft, Schleusen in Stand gehalten und verlängert sowie Engpässe beseitigt werden. Die Schifffahrt habe als einziger Verkehrsträger noch freie Kapazitäten.

Künftig wird nur noch eine Behörde für die Binnenschifffahrt auf dem Neckar zuständig sein. Dafür werden die beiden Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter Heidelberg und Stuttgart zu einem neuen Amt Neckar mit 600 Mitarbeitern zusammengelegt. Das Amt ist eines von künftig 17 Ämtern, die für große Verkehrsräume zuständig sind. Die Nutzer der Bundeswasserstraßen haben den Vorteil, künftig nur noch einen einzigen Ansprechpartner im Revier zu haben.

Im vergangenen Jahr transportierten 5758 Schiffe auf dem Neckar rund 4,6 Millionen Tonnen Material - infolge des Niedrigwassers deutlich weniger als 2017 (5,5 Millionen Tonnen). Haupttransportgüter sind Baustoffe mit einem Drittel und Salz zu einem Fünftel. (dpa/ag)

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