Frankfurt/Main. Das vom Bundesverwaltungsgericht bestätigte Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen wird nach Einschätzung der Betreibergesellschaft Fraport zu einem deutlichen Rückgang des Frachtgeschäfts führen. Er rechne mit einem Rückgang um bis zu 20 Prozent gegenüber dem Niveau von 2010, sagte Fraport-Chef Stefan Schulte am Donnerstag in einem Redaktionsgespräch der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
In dem Rekordjahr 2010 waren am größten deutschen Flughafen 2,31 Millionen Tonnen Luftfracht und Post umgeschlagen worden. Bei einem Rückgang um 20 Prozent würde noch das Niveau von 2004 erreicht, als 1,87 Millionen Tonnen abgefertigt wurden. Im ersten Quartal 2012 hatte Fraport bereits ein Minus von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnet, sieht dabei aber auch konjunkturelle Gründe.
Das Bundesverwaltungsgericht hatte im April das zunächst vorläufige Nachtflugverbot zwischen 23 und 5 Uhr bestätigt und das Land beauftragt, die Planfeststellung zu ergänzen. 17 zuvor genehmigte Nachtflüge vor allem für Frachtmaschinen wurden gestrichen. Schulte rechnet anders als sein Hauptkunde Lufthansa nicht mit einer erneuten Genehmigung. „Letztlich wird es in der Zeit zwischen 23 und 5 Uhr keine geplanten Nachtflüge mehr geben“, sagte er der FAZ. Wichtiger sei, dass das Gericht 133 Flüge täglich in den beiden Nachtrandstunden (22-23 Uhr und 5-6 Uhr) für rechtens erklärt habe. (dpa)