Prag. Tschechien und Hamburg verhandeln künftig in einer gemeinsamen Arbeitskommission über eine Verlegung des an Prag verpachteten Moldauhafens in der Hansestadt. Das teilte Verkehrsminister Dan Tok am Montag in Prag nach Gesprächen mit Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) mit.
Hamburg möchte das Grundstück bei der Austragung der Olympischen Spiele 2024 nutzen, sollten die Bürger der Stadt bei einem Referendum am 29. November dem Sportgroßereignis zustimmen und sollte Hamburg danach vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) tatsächlich den Zuschlag erhalten. Das IOC entscheidet 2017 in Lima (Peru).
Verkehrsminister Tok zeigte grundsätzlich Interesse an einem Gebietstausch. „Wir wollen in Hamburg investieren und dieses Gebiet zu einem lebendigen Raum machen, der von Spediteuren für die See- und Binnenschifffahrt genutzt wird”, sagte er der Agentur CTK. Dafür sei Planungssicherheit notwendig. Über mögliche Lösungen sollen Fachleute der Hamburger Hafenverwaltung und der tschechischen Wasserstraßendirektion beraten.
Zum rund drei Hektar großen tschechischen Pachtgebiet im Hamburger Hafen gehören neben dem Moldau- auch der Saale- und der Peutehafen. Der Versailler Friedensvertrag von 1919 hatte dem neu entstandenen tschechoslowakischen Staat den Zugang zu dem Welthafen zugesprochen. (dpa)