Riesa. Für rund fünf Millionen Euro hat der Riesaer Hafen in den vergangenen neun Monaten eine neue Infrastruktur erhalten. Errichtet wurden eine neue Containerservicehalle, ein Abfertigungsgebäude sowie eine Abstellfläche für Container und eine südliche Zufahrtsstraße, wie die Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH (SBO) am Dienstag mitteilte. Damit sei der erste Meilenstein für einen zukunftsfähigen Ausbau gelegt worden.
Der Hafen habe sich zu einem Standort mit weltweiter logistischer Anbindung entwickelt, erklärte SBO-Geschäftsführer Heiko Loroff. „Zweistellige Wachstumsraten haben die vorhandenen Kapazitäten ausgelastet.“ Die Erschließung des Gebiets „Alter Hafen“ im Süden des Hafens sei daher dringend notwendig gewesen.
Finanzminister Georg Unland (CDU) sollte die Anlagen am Nachmittag übergeben. Durch moderne Container-Umschlagsanlagen könnten immer mehr Güter von der Straße auf die Bahn und die Wasserstraße Elbe verlagert werden, so der Minister. Seit 1995 hat der Freistaat mit Unterstützung der EU rund 80 Millionen Euro in die sächsischen Binnenhäfen investiert - davon 35 Millionen Euro in Riesa.
Niedrigwasser lässt die Häfen schwitzen
Zum Verbund der SBO gehören neben den Häfen in Dresden, Riesa und Torgau auch die in Roßlau (Sachsen-Anhalt) und im tschechischen Decín und Lovosice. 2014 wurden knapp 2,9 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen - ein Plus von 6,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Weil die Häfen im vergangenen Jahr mit niedrigen Wasserständen zu kämpfen hatten, wurden allerdings weniger Güter auf der Elbe und mehr auf der Schiene und per Lastwagen transportiert. Auch in diesem Jahr ruht der Schiffsverkehr wegen des anhaltenden Niedrigwassers bis auf Ausnahmen schon seit Wochen. Die Güter gehen vor allem per Lastwagen auf die Reise. (dpa)