Warschau. Ab dem 1. Oktober werden 150 neue Straßenkilometer in Polen dem Lkw-Mautsystem Viatoll hinzugefügt. Das beschloss die Regierung während einer Kabinettssitzung in Warschau. Es handelt sich dabei um neue, oft nur kleine Abschnitte von Autobahnen und Schnellstraßen, darunter 4 Teilstücke der S8 von Breslau über Warschau ins nordostpolnische Bialystok, der neue Abschnitt der Autobahn A1 rund um Lodz sowie der im Juli erstmals eröffnete östliche Teil der Autobahn A4 von Rzeszow nach Jaroslaw nahe der ukrainischen Grenze. Insgesamt werden nach dieser dann bereits siebten Erweiterung des Mautsystems rund 3300 Kilometer von viaTOLL erfasst sein.
Nach den neuesten Zahlen des Systembetreibers, des österreichischen Unternehmens Kapsch, sind bereits über eine Millionen Fahrer bei Viatoll registriert. Bei den nichtpolnischen Teilnehmern liegt Deutschland klar an erster Stelle. Derzeit sind in Polen 223 Verkaufspunkte – davon 190 in rund um die Uhr geöffneten Tankstellen – in Betrieb, in denen Fahrer ihr Konto aufladen, den Stand prüfen oder auch eine Registrierung vornehmen können.
Seit Einführung des Systems im Juli 2011 betrugen die Einnahmen 6,59 Milliarden Zloty (gut 1,5 Milliarden Euro). In diesem Jahr waren es bei Ende August allein schon 1,1 Milliarden Zloty (ca. 250 Mio. Euro). Am meisten Gelder fließen für die Nutzung der Autobahn A4, der Schnellstraße S8 und der A2 von der deutschen Grenze nach Warschau. (mk)