Puttgarden/Rodby. Die geplante Absenkung der Maut für die Brücke über den Großen Belt durch die dänische Regierung wird nach Einschätzung von Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz keine Auswirkungen auf den Ostseetunnel zwischen Deutschland und Dänemark haben. Das sei ein rein dänisches Problem, sagte Buchholz am Freitag nach einem Treffen mit seinem dänischen Amtskollegen Birk Ole Olesen. Die Landesregierung werde alles in ihrer Macht stehende tun, um den Tunnel zu realisieren, doch dabei seien auch die dänischen Vorhabenträger gefragt, sagte Buchholz. Am Donnerstag war bekanntgeworden, dass die dänische Regierung die Maut für die Brücke über den Großen Belt um 25 Prozent senken will.
Bei ihrem ersten Treffen in der dänischen Hafenstadt Rødby sprachen die beiden Minister über den weiteren Weg zu dem geplanten Tunnel zwischen Deutschland und Dänemark. „Schleswig-Holstein steht zu dem Projekt und wir haben großes Interesse daran, dass es realisiert wird”, sagte Buchholz. „Doch haben wir nicht allein in der Hand. Die dänische Seite und der Vorhabenträger Femern A/S müssen alle Unterlagen, die wir für das Planfeststellungsverfahren benötigen, in der erforderlichen Qualität zur Verfügung stellen”, sagte Buchholz.
Armortisation des Fehmarnbelttunnels verschiebt sich
Die geplante Senkung der Gebühren auf der Große-Belt-Verbindung werde voraussichtlich die Amortisation des Fehmarnbelttunnels um etwa drei Jahre nach hinten verschieben auf 36 etwa Jahre, sagte Olesen. „Wir rechnen mit täglich 500 Fahrzeugen weniger auf der Fehmarnbeltroute”, sagte der Minister. Die Große-Belt-Brücke zwischen den Inseln Seeland und Fünen ist die Alternativroute für den Straßen- und Eisenbahnverkehr von Dänemark nach Deutschland.
Er nehme das zur Kenntnis, sagte Buchholz. „Auch wenn diese Entscheidung Dänemarks für die Diskussion um den Tunnel in Deutschland nicht eben förderlich ist.” Am späteren Nachmittag stand noch ein nicht öffentliches Treffen des Ministers mit Projektgegnern der Initiative „Beltretter” auf dem Programm. Dabei wollten die Aktivisten dem Minister nach eigenen Angaben mehr als 130.000 Unterschriften einer Online-Aktion gegen das Projekt übergeben. (dpa)