Berlin. Die Verlagerung von LKW-Fahrten von der Autobahn auf Bundesstraßen sind kein nennenswertes Problem. Zu diesem Ergebnis kommt die Bundesregierung in einem Bericht an den deutschen Bundestag. Der Bericht bestätigt damit die Erkenntnisse ähnlicher Berichte aus den Jahren 2005 und 2009. Selbst die Mauterhöhung zum 1. Januar 2009 habe nach Auswertung der Dauerzählstellen zu keiner zusätzlichen Verlagerung auf Bundesstraßen geführt.
Von nennenswerten Verlagerungen seien nur Strecken betroffen, die „aufgrund ihres Ausbaustandards diesen Verkehr auch aufnehmen können und bereits vor Einführung der LKW-Maut überdurchschnittliche Verkehrsbelastungen aufwiesen“.
95 Prozent aller LKW-Fahrten billiger auf der Autobahn
Bei 95 Prozent der Fahrten mit schweren LKW sind die Routen über die Autobahnen auch unter Berücksichtigung der Maut kostengünstiger als im nachgeordneten Netz, lautet das Fazit der Autoren, die Daten automatischer Dauerzählstellen sowie modellhafte Berechnungen im Rahmen der Untersuchung herangezogen haben
Nur für 4,8 Prozent der Fahrten würde ein Ausweichen auf das nachgeordnete Netz zu Kostenvorteilen von mindestens 1 Euro pro Fahrt führen. Eine Verlagerungswirkung wird ab einer Kostenersparnis von 5 Euro unterstellt, was nur auf etwa 1 Prozent der Fahrten zutrifft. Nur bei 0,3 Prozent der Fahrten führen Ausweichreaktionen zu Kosteneinsparungen von mehr als 10 Euro pro Fahrt.
Ein weiteres Kernergebnis: Die LKW-Maut hat nicht dazu geführt, dass im Güterverkehr Anteile von der Straße auf die Schiene verlagert wurden. Bei Betrachtung des Modal Splits im Güterverkehr zeige sich, dass sowohl die Straße als auch die Schiene seit Einführung der LKW-Maut Verkehrsanteile gewonnen haben. (diwi)
Hier kann der Bericht an den Deutschen Bundestag heruntergeladen werden.