München. Die chinesische Wirtschaft ist immer noch auf Wachstumskurs. Allerdings verschieben sich die wirtschaftlichen Zentren im Land weiter nach Westen ins Landesinnere und damit auch die Logistikmärkte im Land. Dadurch verändern sich die Anforderungen an Logistikdienstleister. Die Qualitätsanforderungen werden komplexer, je anspruchsvoller die Abnehmer und ihre Produkte werden.
In den größten, wirtschaftlich besonders weit entwickelten Städten wie Beijing, Shanghai oder Shenzhen, in China meist als „Tier 1“ bezeichnet, ist der Logistikmarkt weitgehend gesättigt, sagt Kristina Koehler-Coluccia, Geschäftsführerin China beim Beratungsunternehmen Koehler Group in Shanghai. „Für Logistik-Neulinge im chinesischen Markt wäre ein Einstieg in den Tier-2-Städten mit schneller Ausdehnung in Zentren in der dritten Liga vorteilhaft.“
Erfolgversprechende Nischenstrategie
Aber nicht nur regional gibt es unterschiedlichen Bedarf. „Beste Chancen sehe ich in Nischen, die aufgrund von fehlendem Know-how und fehlenden Fachkräften von chinesischen Spediteuren nicht professionell abgedeckt werden können“, rät Hans Mahncke, Gründer von Mahncke Logistics & Consulting in Hong Kong. Er zählt dazu Gefahrguttransporte, Tankcontainer sowie Kühltransporte. Viele Gefahrgüter würden heute regelmäßig falsch deklariert, um wegen der potenziellen Gefahren nicht mit weiteren Auflagen versehen zu werden. Mahncke verweist auf Feuerwerkskörper und Gasfeuerzeuge als Beispiele. Chancen würden auch Basis-Pharmazeutika bieten. (diwi)
Themenschwerpunkt China
Deutsche Unternehmen in China müssen einiges berücksichtigen. Kristina Koehler-Coluccia, Geschäftsführerin China des Beratungsunternehmens Koehler Group in Shanghai, gibt Hinweise für die Arbeit im Land. Eine Checkliste für den Markteintritt in China ist im Themenschwerpunkt China in Ausgabe 20 der VerkehrsRundschau erschienen. Online- und Premiumabonnenten können den Beitrag online als E-Paper lesen.