Düsseldorf. Die Deutsche Post bereitet nach einem Magazinbericht das größte Sparprogramm in der Geschichte ihrer Briefsparte vor. Wie die „Wirtschaftswoche" unter Berufung auf Konzernkreisen berichtet, will das Unternehmen innerhalb eines Jahres eine Milliarde Euro einsparen. Das sei rund das Fünffache des bisher veranschlagten Betrags in Höhe von 180 Millionen Euro. Das Projekt mit dem Namen „One" solle noch im Spätsommer starten und sei kürzlich vor rund 50 Führungskräften vorgestellt worden.
Die Deutsche Post wollte den Bericht am Samstag nicht kommentieren. Der Briefmarkt sei tendenziell rückläufig, unter anderem, weil immer mehr Mitteilungen per E-Mail versandt würden, sagte ein Postsprecher der dpa. Im Briefbereich müsse die Post deshalb jede Möglichkeit der Kosteneinsparung prüfen, um am Markt zu bleiben. Zu den Maßnahmen und Einsparsummen, die die „Wirtschaftswoche" nennt, sagte er aber nichts.
In dem Bericht heißt es, größere Einnahmen erhoffe sich Post- Vorstand Jürgen Gerdes durch den Verkauf der 350 Postfilialen, die der Konzern noch in Eigenregie betreibe. Die ehemalige Konzerntochter Postbank habe an 277 Filialen Interesse angemeldet. Sie könnte mehr als 100 Millionen Euro zahlen und auch Mitarbeiter übernehmen. Zudem erwäge die Post, in ausgewählten Bezirken Pakete und Briefe gemeinsam zustellen zu lassen, wie in Teilen Hamburgs bereits praktiziert. Langfristig stehe auch das Netz der 82 Brief- und 33 Paketzentren auf dem Prüfstand, berichtet die „Wirtschaftswoche". Auch bei der Zustellung könnte gespart werden. (dpa)