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Machbarkeitsstudie zum Emskanal kommt

10.12.2009 14:40 Uhr
Machbarkeitsstudie zum Emskanal kommt
Herman Bröring zur Emskanal-Studie: Ökologie und Ökonomie müsse im Mittelpunkt stehen
© Foto: Nigel Treblin

Die zuständige Lenkungsgruppe soll bis Herbst 2010 einen Entscheidungsvorschlag mit den Kernpunkten der Studie bekommen

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Meppen. Die Weichen für eine Machbarkeitsstudie zum umstrittenen Emskanal sind gestellt. Bis Herbst 2010 solle der zuständigen Lenkungsgruppe bei der niedersächsischen Staatskanzlei ein Entscheidungsvorschlag vorgelegt werden. Darin sollen die Kernpunkte für die Studie enthalten sein, sagte am Donnerstag Franz-Josef Sickelmann, Leiter der Regierungsvertretung Oldenburg, bei einem Anhörungstermin in Meppen. Der Landrat des Kreises Emslandes, Hermann Bröring (CDU) und Vertreter von Naturschutzverbänden betonten, die Vereinbarung von Ökologie und Ökonomie müsse im Mittelpunkt der Studie stehen. Die Idee zu einem Kanal war im vergangenen Jahr von den Umweltverbänden World Wildlife Fund (WWF) und dem Bund Umwelt und Naturschutz (Bund) im Gespräch mit Niedersachsens Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU) ins Spiel gebracht worden. Aus Sicht der Verbände könnte eine solche Wasserstraße ein Kompromiss sein, die wirtschaftlichen Interessen der Papenburger Meyer Werft und den Naturschutz zu berücksichtigen. Mit einem Kanal könnte die Ems zwischen Papenburg und Leer renaturiert werden. Bei den Naturschutz-Bürgerinitiativen an der Ems, vor allem im Kreis Leer, wird der Vorschlag allerdings abgelehnt. Dort wird nach wie vor gefordert, die Werft solle ans tiefe Wasser umziehen. Bröring machte deutlich, dass aus Sicht des Kreises ein Kanal auch wirtschaftlichen Nutzen haben müsse. Daher solle ein möglicher Emskanal von Papenburg bis ins südlicher gelegene Dörpen gebaut werden. Damit gebe es einen wirtschaftlichen Schub in der Region und die Interessen des Naturschutzes und der Freizeit- und Sportschifffahrt seien gewahrt. "Die Lösung des aktuellen Schlickproblems darf nicht zugunsten der Arbeit an einer Emskanal-Studie ins Hintertreffen geraten", sagte Papenburgs Bürgermeister Jan-Peter Bechtluft (CDU). Wegen des Emsausbaus in den vergangenen Jahren leiden die Häfen an dem Fluss seit Jahren daran, dass sich mit der Tide große Mengen Schlick auf dem Grund ablagern, die unter hohen Kosten weggebaggert werden müssen. Bei dem Vorschlag zu einem Kanal sei ihre Organisation nicht eingebunden gewesen, sagte Jutta Over, Geschäftsführerin der Regionalgruppe des Naturschutzbundes (Nabu) Emsland/Grafschaft Bentheim. "Wir wollen uns jetzt aber trotzdem an dem Projektbeirat beteiligen", betonte sie. Alle Vor- und Nachteile eines solchen Vorhabens müssten untersucht werden. "Es ist uns wichtig, dass die Machbarkeitsstudie ergebnisoffen und transparent ist", sagte Beatrice Claus vom WWF. Wo ein möglicher Emskanal verlaufen könnte, steht noch nicht fest. "Wir setzen uns nicht mit der Trasse auseinander. Das muss Aufgabe eines Gutachtens sein", sagte Sickelmann. Für die Ausarbeitung der Studie selbst veranschlage er zwei Jahre. (dpa)

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