Frankfurt/Main. Die Lufthansa will die strikte Zeitgrenze des Nachtflugverbots am Frankfurter Flughafen nicht nur für einige wenige Flüge aufweichen. Aus Sicht von Europas größter Fluggesellschaft soll jedes Flugzeug, das bis zu einer vordefinierten Zeit seine Parkposition verlassen hat, eine Startgenehmigung erhalten, wie Passagevorstand-Mitglied Kay Kratky der „Allgemeinen Zeitung Mainz“ und dem „Wiesbadener Kurier“ (Dienstag) sagte. „Dabei sollte es gleichgültig sein, welchen Grund die mögliche Verspätung hat.“
Dies könne im Extremfall dazu führen, dass nach 23 Uhr noch 20 oder 30 Flüge starteten, räumte Kratky ein. Dies werde aber die Ausnahme bleiben, etwa bei extremen Wetterlagen wie den schweren Gewittern in den vergangenen Wochen.
In den vergangenen Monaten hatten wegen des Nachtflugverbots von 23 bis 5 Uhr wiederholt Großraumjets kurz nach 23 Uhr keine Starterlaubnis mehr erhalten. „Und hier reden wir von 20.000 gestrandeten Passagieren seit Inkrafttreten des Nachtflugverbots“, sagte Kratky. Für eine Flexibilisierung hatten sich auch der Flughafenbetreiber Fraport und die Deutsche Flugsicherung (DFS) ausgesprochen.
Wegen der Unsicherheiten startet die Lufthansa ihren Flug nach Kapstadt künftig von München statt von Frankfurt aus. Allerdings sieht sich die Gesellschaft auch in München gebremst: Weil sich die Münchner gegen den Bau einer neuen Start- und Landebahn ausgesprochen haben, streicht die Lufthansa ihre Flüge aus Bayerns Hauptstadt nach Singapur und Jakarta. (dpa)