Düsseldorf/Frankfurt. Lufthansa-Chef Christoph Franz hält eine Großfusion auf dem europäischen Luftverkehrsmarkt derzeit für nicht vorstellbar. Anders als in den USA würde die Aufsicht einen solchen Schritt kaum zulassen, sagte der Manager dem „Handelsblatt“. Allerdings müssten sich die nationalen Regierungen entscheiden, ob sie auf dem Markt „Vielfalt in Armut“ oder „Stärke durch Bündelung der Kräfte“ wollten.
Statt einer Fusion mit Air France/KLM oder der British Airways-Mutter IAG sieht Franz für Lufthansa mehr Spielraum innerhalb des Luftfahrt-Bündnisses „Star Alliance“. Aus den 28 Mitgliedern eine einzige Airline zu formen, werde zwar noch lange dauern, sagte Franz. „Aber so etwas könnte der Endpunkt einer globalen Konsolidierung sein.“ Langfristig werde Lufthansa trotz der aktuellen Schrumpfkur weiter wachsen und zu den führenden europäischen Anbietern gehören.
Auch der scheidende Lufthansa-Aufsichtsratschef Jürgen Weber hatte Anfang des Monats weitere Fusionen und Übernahmen in der Luftfahrtbranche angekündigt. Nur so könnten unwirtschaftliche Überkapazitäten abgebaut werden. (dpa)