Düsseldorf. Der scheidende Lufthansa-Aufsichtsratschef Jürgen Weber erwartet weitere Fusionen und Übernahmen in der Luftfahrtbranche. „Obwohl der Flugverkehr nicht zurückgehen wird, auch nicht in Europa, wird es noch mehr Konsolidierung geben“, sagte der Manager dem „Handelsblatt“. Lufthansa selbst werde die Augen offenhalten und „sicher auch noch weiter expandieren“.
„Allerdings konzentrieren wir uns zunächst auf die Konsolidierung des bestehenden Portfolios“, kündigte der langjährige Chefaufseher an, der im Mai seinen Posten voraussichtlich an den früheren Lufthansa-Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber abgeben wird.
Lufthansa will weiter sparen
Die Konzentrationsprozesse seien unabdingbar, meinte Weber. „Diese Branche hat, seit es sie gibt, also seit fast 100 Jahren, unterm Strich kein Geld verdient“. Wenn die Fluggesellschaften etwa durch Fusionen bestehende Überkapazitäten abbauen würden, ergäben sich daraus auch „vernünftige“ Ticketpreise.
Weber betonte die Bedeutung des laufenden Sanierungsprogramms „Score“ für die Eigenständigkeit und Zukunftsfähigkeit der Lufthansa, die in vielen Belangen besser dastehe als die europäische Konkurrenz. Mit einer Ergebnisverbesserung von 1,5 Milliarden Euro bis zum Jahr 2015 werde das Programm dafür sorgen, dass die Lufthansa ihre Investitionen aus eigener Kraft finanzieren kann. Lufthansa-Chef Christoph Franz will dazu unter anderem 3500 Arbeitsplätze streichen und die Konzernzentrale in Köln schließen. (dpa)