New York. Die US-Frachtfluggesellschaften Atlas Air und Polar Air haben eine Vergleichszahlung in Höhe von 100 Millionen Dollar (91,9 Millionen Euro) zur Beilegung eines zehn Jahre dauernden Rechtsstreits wegen unerlaubter Preisabsprachen akzeptiert. Das gab die Anwaltskanzlei Hausfeld bekannt, die sich mit der Abwicklung des 2006 aufgeflogenen weltweiten Kartells befasst. Ihm wird vorgeworfen, die Preise für die Lieferung von Gütern in und aus den USA dank gemeinsamer Absprachen unnötig hoch gehalten zu haben. Zu dem Kartell gehören gut zwei Dutzend internationale Fluggesellschaften, darunter auch die deutsche Lufthansa.
Atlas Air und Polar Air, die beide der Atlas Air Worldwide Holdings Inc. mit Sitz in New York gehören, akzeptieren die bislang zweithöchste Strafzahlung. Nur die südkoreanische Korean Air hatte mit 115 Millionen Dollar (gut 105 Millionen Euro) einer höheren Strafe zugestimmt. Mit ihren beiden Fluggesellschaften Atlas Air und Polar Air besitzt die Atlas Air Worldwide Holdings nach eigenen Angaben die weltweit größte Flotte von Boeing 747 Frachtflugzeugen. Neben Frachtflügen basiert ihr Geschäftsmodell vor allem auf dem Leasing-Angebot ihrer Flugzeuge. Polar Air fliegt mit Boeing 747-400 Maschinen Transpazifik-Express-Flüge für DHL.
„Es ist wichtig für uns, dass wir dieses Rechtsverfahren jetzt abgeschlossen haben und uns voll auf unser aktuelles Geschäft und unsere Wachstumsstrategie konzentrieren können“, kommentierte der Geschäftsführer von Atlas Air, William Flynn, das Ende des Verfahrens gegen seine Fluggesellschaft. Insgesamt beläuft sich die bislang erzielte Summe, die von den verschiedenen Airlines als Strafe für ihre Kartellabsprachen gezahlt wurden, auf 1,138 Milliarden Dollar (1,046 Milliarden Euro). Die Lufthansa hatte eine Vergleichszahlung von 85 Millionen Dollar (gut 78 Millionen Euro) akzeptiert. Verfahren gegen Air China, Air India und Air New Zealand stehen noch aus. (kw)