Frankfurt/Main. Die Logistikbranche steuert im laufenden Jahr auf einen Rekordumsatz zu. Mit Branchenerlösen von rund 222 Milliarden Euro will der nach Verbandsdarstellung drittgrößte Wirtschaftsbereich Deutschlands seine bisherige Bestmarke noch übertreffen, sagte der Vorsitzende der Bundesvereinigung Logistik (BVL), Raimund Klinkner, am Donnerstag am Frankfurter Flughafen: „Wir gehen fest davon aus, das Rekordjahr von 2008 noch zu toppen.“ 2010 hatte die Branche 211 Milliarden Euro erlöst.
Der positive Trend bedeute auch einen Aufschwung am Arbeitsmarkt. 2010 seien 2,75 Millionen Menschen in der deutschen Logistikbranche beschäftigt gewesen. Vor allem Ingenieure, Informatiker und Wirtschaftswissenschaftler seien gefragt. Allein in Hessen arbeiteten rund 150.000 Menschen in Verkehr und Lagerei.
Der positive Trend dürfe aber nicht über die Risiken hinwegtäuschen, betonte der Fraport-Vorstandsvorsitzende, Stefan Schulte: „Die Logistik steht unter einem enormen Wettbewerbsdruck.“
Hessen als „Verkehrsdrehscheibe in Deutschland und Europa“ müsse deshalb die Lösungen von morgen entwickeln, sagte Staatssekretär Steffen Saebisch (FDP). Als Herausforderung nannte er das wachsende Transport- und Verkehrsaufkommen bei immer knapper werdenden Ressourcen. Die „Flughafenuniversität“ HOLM (House of Logistics and Mobility), deren Eröffnung für 2013 geplant ist, solle diese Lösungen entwickeln.
Am vierten bundesweiten Tag der Logistik präsentierten sich am Donnerstag 320 Transport- und Lagereiunternehmen in ganz Deutschland. Dem Frankfurter Flughafen und den dort ansässigen Unternehmen kommt im Personen- und Güterverkehr eine zentrale Stellung zu. 2010 wurden am Flughafen rund 53 Millionen Passagiere gezählt. (dpa)