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LNG-Pilotversuch im Hamburger Hafen erfolgreich

22.08.2018 15:41 Uhr
LNG-Stromgenerator, Containerterminal Burchardkai, Hafen Hamburg
Becker Marine Systems, Hapag-Lloyd und HHLA testen ein sogenanntes LNG-Powerpac als eine alternative Energieversorgung im Hamburger Hafen
© Foto: Becker Marine Systems

Schiffsabgase in Häfen trüben die Schadstoffbilanzen kräftig ein. Die Reederei Hapag-Lloyd und der Hamburger Hafenbetreiber HHLA testen deshalb eine alternative Energieversorgung von Containerschiffen.

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Hamburg. Containerschiffe können während ihrer Liegezeit in Häfen künftig weniger Schadstoffe ausstoßen – bei einem Pilotprojekt in Hamburg wird seit Jahresbeginn getestet, wie sich die Luftqualität verbessern lässt. Dabei wurde der Strom für den Bordbetrieb der Schiffe von einem neuen, mobilen Generator erzeugt, der mit verflüssigtem Erdgas (LNG) betrieben wird.

„Der Einsatz von Powerpacs für die alternative Stromversorgung von Containerschiffen während ihrer Liegezeit im Hafen ist ein wertvoller Beitrag zur Verringerung der Schadstoffemissionen in Hamburg“, betonte Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch am Mittwoch. Die teilnehmenden Unternehmen betonten, dass die Pilotphase bisher ein voller Erfolg war.

Verflüssigtes Erdgas verringert nach Branchenangaben den Ausstoß der Schiffe von Schwefel, Stickoxiden und Feinstaub auf nahezu Null und den von Kohlendioxid (CO2) um rund 20 Prozent. Erzeugt der Generator den Strom, können die Hilfsdieselaggregate der Schiffe während der Liegezeit in den Häfen abgeschaltet werden.

Reederei Hapag-Lloyd macht mit

Die Technologiefirma Becker Marine Systems will zunächst Containerschiffe der Reederei Hapag-Lloyd damit versorgen. Die Schiffe mit Platz für 15.000 beziehungsweise 20.000 Standardcontainer (TEU) legen am Terminal Burchardkai der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) an. Es gebe aber auch schon Interesse aus dem Ausland an der neuen Technologie, hieß es.

Nach Angaben des Technologielieferanten sind die Anlagen, mit denen der Strom für den Bordbetrieb erzeugt wird, sogenannte Powerpacs. Dabei handelt es sich um mobile 1,5 -Megawatt-Kraftwerke mit einem gasbetriebenen Generator und einem LNG-Tank, die vom Kai per Containerbrücke auf einen Stellplatz am Heck gehievt werden. Das Bundesverkehrsministerium fördert die Entwicklung der Technologie mit einem Betrag in siebenstelliger Höhe.

LNG selten in Häfen verfügbar

Ein Problem bei der Durchsetzung von LNG in der Schifffahrt ist die Verfügbarkeit in den Häfen. Gegenwärtig gibt es in Wilhelmshaven, Stade und Brunsbüttel Überlegungen und Initiativen, um ein LNG-Importterminal in Deutschland zu errichten. Das auf minus 162 Grad gekühlte Gas kommt in Spezialtankern aus dem Nahen Osten nach Europa. Ein großes Lieferland ist Katar, ein bedeutender Importhafen Rotterdam. Von dort wird es per Lkw nach Deutschland gebracht. Mit einem Importterminal würde sich die Infrastruktur spürbar verbessern.

Hamburg verzeichnet nach Angaben der Hafenbehörde jährlich rund 9000 Schiffsanläufe und verfügt über rund 280 Liegeplätze für Seeschiffe. (dpa/ag)

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