Bremerhaven. Die Bremerhavener-Lloyd Werft mit 400 Beschäftigten steht vor einem Umbruch und will mit Herstellern von Windkraftanlagen zusammenarbeiten. Außerdem solle künftig ein stärkerer Schwerpunkt auf den Bau von Yachten gelegt werden, kündigte Geschäftsführer Rüdiger Pallentin am Dienstag an.
Er widersprach Berichten, wonach eine Zerschlagung der Traditionswerft drohe. "Wir brauchen nicht das ganze Werftgelände und holen uns neue Partner ins Haus. So können wir kostengünstiger werden und damit Arbeitsplätze sichern", sagte Pallentin. Die Beschäftigten sollten in eine neue Betriebsgesellschaft wechseln.
Die Neuausrichtung mit zwei strategischen Partnern sei eine Erweiterung zum bisherigen Kerngeschäft Werftbetrieb mit den Schwerpunkten Dockreparatur, Umbau und Neubau, sagte Pallentin. Geplant sei der Bau von großen Transformatorenstationen für Offshore-Umspannplattformen.
Das Werftgelände am seeschifftiefen Wasser biete gute Chancen zum Abtransport in die Offshore-Gebiete. Daneben sollten mit einem Partner große Yachten gebaut werden. Bereits 2010 sei eine 120 Meter lange Megayacht erfolgreich ausgeliefert worden.
Betriebsratsvorsitzender Daniel Müller sorgt sich dennoch um Arbeitsplatzabbau und Lohneinbußen, falls einzelne Bereiche der Werft ausgelagert würden. "Eine Dreiteilung in Reparaturbetrieb, Offshore und Yachtbau wäre eine gute Perspektive. Dies darf aber nicht auf Kosten der Belegschaft gehen und zu Lohndumping führen." (dpa)