Berlin. Nach zahlreichen Klagen von Spediteuren gegen Beteiligte des Lkw-Kartells will auch die Deutsche Bahn Schadenersatz erstreiten. „Wir werden selbstverständlich unser Recht auf Schadenersatz geltend machen, da die vom Kartell verursachten Schäden ausgeglichen werden müssen“, sagte Bahn-Rechtsvorstand Ulrich Weber der „Bild am Sonntag“.
Im März hatten mehr als 200 mittelständische Spediteure eine millionenschwere Schadenersatzforderung gegen die Beteiligten des von der EU aufgedeckten Lkw-Kartells gerichtet. Die Bahn-Logistiktochter DB Schenker betreibt als Spediteur selbst Tausende Lkw. Derzeit werde die mögliche Schadenssumme berechnet, hieß es.
Verkaufspreise abgesprochen
Die EU-Kommission hatte im vergangenen Sommer Geldbußen verhängt, weil Lkw-Hersteller über 14 Jahre hinweg unter anderem Verkaufspreise abgesprochen hatten. Daimler, Iveco, DAF und Volvo/Renault wurden zu einer Rekordstrafe von knapp 2,93 Milliarden Euro verdonnert.
Gegen die ebenfalls verdächtigte schwedische VW-Tochter Scania liefen die Ermittlungen weiter, weil das Unternehmen den Vergleich ablehnte. MAN kam als Hinweisgeber straffrei davon, was sie allerdings nicht vor Schadenersatzforderungen schützt. (dpa)