Paris. Der normannische Seehafen Le Havre will die Anmeldung für den LKW-Zugang zum Container-Terminal Port2000 beschleunigen. Das teilte der Umschlagbetrieb Générale de Manutention Portuaire (GMP) mit. Das neue System mit Startbeginn im Januar 2018 soll das drei Jahre lang erprobte Truck Appointment System (TAS) wegen zu vieler Mängel und Unzuverlässigkeiten ablösen. Es wurde von der Firma Soget zwischen den Terminaux de Normandie und der GMP als Interface betrieben. Die jüngsten Verhandlungen mit den Transportgewerbeverbänden über die Nutzungsgebühren endeten in einer Sackgasse, weshalb das Unternehmen den fraglichen Service nunmehr einstellen will.
FNTR, TLF und OTRE haben dem Nachfolgersystem inzwischen ihre Zusage erteilt. Es sieht vor, dass einmal getroffene Terminabsprachen nicht mehr verändert werden können, sondern nur noch die Anmeldung eines neuen Termins möglich ist. Damit sollen falsche Terminvereinbarungen verhindert werden, wie sie bisher häufig von Transporteuren getroffen wurden, um sicher zu sein, dass sie mit ihren Lastzügen zu den Containerkais vorfahren können. Dies hatte zu Überlastungen des TAS geführt.
Zu späte Annullierung kostet Geld
Ab Anfang nächsten Jahres wird sich die Terminierung in Le Havre deshalb langsamer vollziehen. Das neue System soll auch sicherstellen, dass die Termine jeweils nur für eine einzige Containerbewegung vergeben werden und nicht mehr wie bislang für bis zu vier. Außerdem wird demnächst eine erst auf den letzten Drücker erfolgte Annullierung eines Termins ebenso wie seine Nichtwahrnehmung fakturiert - im letzteren Fall mit 50 Euro, bei zu spät erfolgter Streichung, beispielsweise nach 10 Uhr für einen Termin zwischen 12 und 13 Uhr, mit 20 Euro.
Loïc Raffier vom Regionalverband OTRE Normandie ruft deshalb schon jetzt zu höherer Achtsamkeit auf, denn im Falle von Reifenpannen oder Staus dürfte es mit dem Einhalten der Termine eng werden. Andererseits hofft er, dass das zukünftige Anmeldungssystem „unsere tägliche Arbeit flexibler gestalten“ wird: „Wir müssen uns daran anpassen“. Es ähnele sehr dem, was in anderen Seehäfen wie etwa Rotterdam schon praktiziert werde. Dort müsse man aber nicht warten, heißt es von Transporteursseite. Auf dem Papier mache sich das neue System ebenso gut aus wie in Rotterdam; zu befürchten seien aber in Le Havre Schwierigkeiten wegen nicht ausreichend zur Verfügung stehender Termine. (jb)