Frankfurt am Main/Niederaula. Jetzt ist es offiziell: Die beiden Stückgutkooperationen System Alliance und CargoLine werden künftig bei ausgewählten Themen enger zusammenarbeiten, um die Stärke und Stabilität ihrer Netzwerke zu erhöhen. Beide Allianzen behalten dabei ausdrücklich ihre Eigenständigkeit bei. Das teilen die beiden Stückgutverbünde heute in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit.
Eine Arbeitsgruppe mit Teilnehmern beider Kooperationen lote dazu derzeit Möglichkeiten aus, selektive Prozesse der System Alliance und der CargoLine zu harmonisieren, heißt es. Ziel sei es, ausgewählte Abläufe für die Partner zu vereinfachen, die in beiden Netzen tätig seien, sowie die Qualität der Dienstleistungen weiter zu verbessern.
Georg Köhler, Geschäftsführer der System Alliance, betonte jedoch, dass die beiden etablierten Kooperationen mit ihren unterschiedlichen Strukturen und Schwerpunkten auch zukünftig unabhängig voneinander agieren werden. Gleichzeitig wolle man aber, wo es Sinn ergebe, gemeinsam Lösungen für die Herausforderungen auf dem Stückgutmarkt in Deutschland erarbeiten. So sehen beide Allianzen Potenzial, Strecken zu verkürzen, die Auslastung zu verbessern und das Sendungsmanagement zu vereinfachen. Das wollen wir auch im Sinne unserer Kunden miteinander erreichen. Erfolgreich macht uns dabei, dass wir uns auf Augenhöhe begegnen“, begründet Köhler die Zusammenarbeit mit Cargoline.
Wettbewerbsfähigkeit erhöht sich
„Schon in der Vergangenheit gab es einzelne Unternehmen, die sowohl in der System Alliance als auch in der CargoLine aktiv waren. Dies werden beide Netzwerke auch künftig so handhaben,“ erklärt Jörn Peter Struck, Vorsitzender der CargoLine-Geschäftsführung. Schließlich steige die Herausforderung, Verbundpartner zu gewinnen, die in der Lage sind, zur Verarbeitung der bestehenden Mengen ausreichend Ressourcen und Kapazitäten zur Verfügung zu stellen“, erklärt er. „Zwei starke Kooperationen manifestieren damit jeweils die Schlagkraft, flächendeckend im deutschen Stückgutmarkt operieren zu können. Außerdem lassen sich laut Struck durch die gemeinsamen Mitglieder Transportwege sinnvoll gestalten. Dies sei auch notwendig, um angesichts großer Herausforderungen wie beispielsweise der maroden Infrastruktur und Fahrverboten in Städten wettbewerbsfähig zu bleiben“, betont der Vorsitzende der CargoLine-Geschäftsführung.
Stabilere Netze
Auch Köhler, Geschäftsführer der System Alliance betont, dass die Entscheidung einiger Speditionsunternehmen, für zwei Allianzen tätig zu werden, wegen der nachhaltigen Veränderungen im Stückgutmarkt eine sinnvolle Möglichkeit sei, die Produktivität im Nahverkehr weiter auszubauen und die Versorgungssicherheit beider Netze zu gewährleisten. Köhler wörtlich: „Diese Firmen fungieren als wichtige Klammer zwischen den Kooperationen und erhöhen deren Stabilität. Gleichzeitig lassen sich Kapazitätsengpässe auf den Straßen durch die Einsparung von Fahrten verringern.“
Rhenus Road Freight wird auch Cargoline-Gesellschafter
Besonders langjährig in beiden Systemen aktiv sind die Unternehmen Amm Logistics, Lebert (beide Primärpartner der CargoLine), die Honold Logistik Gruppe, Streck Transport sowie die Zufall Logistics Group (alle Primärpartner der System Alliance). Seit Spätsommer sind weitere Unternehmen hinzugekommen, wie etwa Rhenus an den Standorten Duisburg und Unna.
Um nun das Gleichgewicht beider Systeme langfristig weiter auszutarieren, ist geplant, dass Rhenus Road Freight zum 1. Januar 2019 Gesellschafter der CargoLine wird. Parallel dazu bleibt sie weiterhin Systempartner der System Alliance für die Standorte Unna, Duisburg, Kirchheim und Großschirma. „Mit Rhenus können wir einen weiteren Gesellschafter in unseren Reihen begrüßen, der die Stabilität unseres Verbunds zusätzlich erhöhen wird. Als äußerst erfolgreiches familiengeführtes Unternehmen, das ähnliche Werte und Ziele vertritt wie unsere übrigen Partner, passt Rhenus perfekt zur CargoLine“, erklärt Struck.
„CargoLine und System Alliance arbeiten schon lange konstruktiv zusammen. Rhenus ist seit Gründung der System Alliance ein wichtiger Teil des Netzwerks. Wir befürworten es, dass Rhenus Road Freight sich für eine Mitgliedschaft in beiden Allianzen entschieden hat und die Kooperationen damit nachhaltig stärken wird“, betont Köhler. (eh)