Mainz. Der Landtag Rheinland-Pfalz hat am Donnerstag einstimmig und mit großem Nachdruck eine baldige Verlagerung des Güterzugverkehrs aus dem Mittelrheintal gefordert. „Es gibt zur Alternativtrasse keine Alternative“, sagte der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Adolf Weiland am Donnerstag in Mainz. Adressat dieses „starken und wichtigen Signals“ aus dem Landtag sei zuallererst das Bundesverkehrsministerium von Andreas Scheuer (CSU).
Der Bahnlärm erreiche inzwischen Mittelwerte von 70 Dezibel in der Nacht und über 100 Dezibel am Tag, sagte der SPD-Abgeordnete Michael Hüttner. Diese entspreche der Lautstärke eines Presslufthammers fügte der FDP-Abgeordnete Steven Wink hinzu. Wenn Scheuer nicht sofort anfange zu handeln, „dann sorgt er dafür, dass dieses Tal zugrunde geht und dass die Menschen leiden wie ein Hund“, sagte Hüttner.
Aus Berlin gab es zuletzt enttäuschende Signale für die lärmgeplagten Bewohner des Mittelrheintals, von denen mehrere die Landtagsdebatte verfolgten. Bundesverkehrsstaatssekretär Enak Ferlemann (CDU) hatte dem Vorsitzenden der CDU-Landesgruppe Rheinland-Pfalz im Bundestag, Patrick Schnieder, geschrieben: „Um den Bau einer Neubaustrecke für den Güterverkehr wirtschaftlich begründen zu können, müsste sich das Verkehrsaufkommen des Personen- und Güterverkehrs auf der Schiene im Mittelrheintal deutlich, etwa um den Faktor 10, über die bis 2030 prognostizierten Zugzahlen hinaus erhöhen.“ Zwar solle es unabhängig von der Wirtschaftlichkeit eine Machbarkeitsstudie geben, heißt es im Schreiben vom 7. Januar. Einen Zeitpunkt dafür gebe es aber noch nicht. (dpa/ag)