Stockholm. In Schweden können ab sofort Güterzüge mit einer Maximallänge von 750 Metern auf Strecken des nationalen Schienennetzes fahren. Bislang war die Höchstlänge auf 630 Meter beschränkt. Erste Güterzüge mit einer Länge von 730 Metern haben den fahrplanmäßigen Verkehr bereits aufgenommen. Sie verbinden die Städte Hallsberg und Katrineholm westlich der Hauptstadt Stockholm mit dem südschwedischen Malmö.
Laut Betreibergesellschaft Hector Rail werden im Verkehr zwischen Malmö und Katrineholm vor allem Container befördert, die sonst im Straßenverkehr transportiert würden. Eine Zugladung bedeute 35 Lkw weniger auf den Straßen, teile Hector Rail in einer Pressemitteilung mit. Mit den Zügen von Hallsberg sollen dagegen vornehmlich Papierrollen nach Malmö gebracht werden.
Die Verlängerung der Züge von 630 auf 730 Meter bedeute eine Zunahme der Transportmöglichkeiten um 15 Prozent, rechnet Hector Rail vor. Schweden sei bislang das EU-Land mit den längsten Lkw, aber den kürzesten Güterzüge gewesen. Diese Ära sei jetzt vorbei.
Möglich wurde die Verlängerung der Güterzüge durch den jahrelangen Ausbau der schwedischen Schieneninfrastruktur durch den schwedischen Staat. Für den Güterverkehr wurden unter anderem parallele Schienenstränge neu oder neben bereits bestehenden Verbindungen angelegt und Passagen zum Überholen gebaut. Seit den neunziger Jahren bemüht sich Schweden gezielt darum, sein Schienennetz zu modernisieren und auszubauen. (kw)