Interview: "Kooperationen sind ein gegenseitiges Geben und Nehmen"

Wann ist eine Kooperation mit einem strategischen Partner sinnvoll? Wenn die Teilnahme an Verbundlösungen nicht infrage kommt, zahlen sich solche Lösungen gerade jetzt für mittelständische Transport- und Logistikbetriebe schnell aus. Viele neue Technologien entwickeln sich rasant. Wer hier Fuß fassen will, kommt mit dem Aufbau eigener Kompetenzen kaum nach. Mit einem Partner kann ein Unternehmen jedoch Innovationen in die Wege leiten, die mit eigenem Know-how nicht realisierbar sind. Wie findet ein Unternehmen für sich den richtigen strategischen Partner? Das Unternehmen muss seine eigenen Stärken und Schwächen gut kennen. Gleiches gilt für den künftigen Partner. Bei dieser Ausgangslage können beide Seiten sich komplementär ergänzen und ihre Kernkompetenzen stärken, wenn die Partnerschaft einen Mehrwert erzeugt. Das setzt ein gegenseitiges Geben und Nehmen voraus. Der Partner muss Zugang zu eigenen Kunden und zur eigenen Infrastruktur haben. Auch deshalb kommen natürlich nur Unternehmen infrage, die nicht in den gleichen Märkten mit den gleichen Produkten unterwegs sind. Wie wichtig ist der Grundsatz, dass die Zusammenarbeit auf Augenhöhe passieren muss? Sehr wichtig. Andererseits darf auch keine Abhängigkeit vom Partner entstehen. Beide Seiten müssen vertraglich klar regeln, wie ihre Arbeitsteilung genau aussieht und welche Prozesse in die Partnerschaft integriert werden. So wird verhindert, dass durch eine Partnerschaft eigenes Know-how verloren geht. Außerdem sollten die Partner auch über die Teilnahme und ihre Rolle in der digitalen Plattformökonomie nachdenken. Sie müssen das Digitalisierungspotenzial ihrer Kernprozesse identifizieren und realisieren.