Duisburg. Qualität der Leistungen, hohe Zuverlässigkeit, Kenntnisse der lokalen Märkte und Kompetenzen im Beziehungsmanagement – das alles sind Faktoren, die Kunden von ihrem Dienstleister im Bereich der Kontraktlogistik in besonderem Maße erwarten. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Anforderungen an Logistikdienstleister in der Kontraktlogistik", die der Logistikdienstleister Huettemann bei der TU Berlin in Auftrag gegeben hat. Dabei haben die Berliner Wissenschaftler um Professor Frank Straube auch einen überdurchschnittlich hohen Outsourcing-Anteil in der Industrie ausgemacht. "Um sich im veränderten Businessumfeld und unter verschärften Wettbewerbsbedingungen optimal positionieren zu können, konzentrieren sich Industrieunternehmen auf ihre Kernkompetenzen“, sagte Straube. Randkompetenzen wie zum Beispiel die Logistik würden deswegen immer häufiger an Dienstleister ausgelagert. Mehrwertleistungen gefragt Große Geschäftschancen ergeben sich der Studie zufolge vor allem für solche Logistikdienstleister, die neben der klassischen Logistik auch Zusatzaufgaben übernehmen. "Industrie-Unternehmen lagern verstärkt Mehrwertleistungen aus, zum Beispiel das Produktfinishing, Aufbau- und Reparaturservices und auch Kontraktfertigung", so Straube weiter. Interessant sei dabei der Trend, dass die Verlader verstärkt Logistikprozesse bündeln. So planten 55 Prozent der Befragten, die derzeit mit bis zu fünf Partnern arbeiten, die Anzahl ihrer Dienstleister zu reduzieren. Mittelständische Unternehmen hätten hier viel Potenzial – vor allem wenn sie sich in bestimmten Nischen oder Branchen jahrelange Erfahrungen und Know-how aufgebaut und sich so für die Übernahme von Zusatzaufgaben profiliert hätten. „Statt One-Stop-Shopping-Lösungen werden heute wieder Faktoren wie Qualität der Leistungen, hohe Zuverlässigkeit, Kenntnisse der lokalen Märkte und Kompetenzen im Beziehungsmanagement verstärkt nachgefragt“, fährt Straube fort. Für 92 Prozent der Befragten sei auch die IT-Kompetenz von Logistikdienstleistern eine selbstverständliche Komponente. Zudem habe die proaktive Optimierung der Logistikprozesse des Kunden eine hohe Relevanz. Outsourcing auch beim Mittelstand Die in der Studie beschriebenen Trends spüren Kontraktlogistik-Dienstleister bereits deutlich. "Während Outsourcing früher fast ausschließlichvon Unternehmen einer bestimmten Größe nachgefragt wurde, hat es heute auch der Mittelstand für sich entdeckt“, sagt André Manuguerra, Geschäftsführer von Huettemann Logistik. Hierbei habe die Studie das Einsteigen und Verstehen der Prozesse als einen wichtigen Outsourcing-Erfolgsfaktor ausgemacht. „Zudem ist von Logistikdienstleistern größtmögliche Transparenz durch offen dargelegte Schnittstellengestaltung, die Kommunikation von Leistungskenngrößen sowie aktives Beziehungsmanagement gefordert“, fügt Professor Straube an. Interessanter Nebenaspekt: Über alle Branchen hinweg gilt beim Outsourcing das Motto "einmal draußen, immer draußen" – Insourcingtendenzen konnte die Studie nicht ausmachen. Für die Erstellung der Studie wurden insgesamt 21 wissenschaftliche Experteninterviews mit Vertretern der Bereiche Industrie, Handel und Dienstleistung geführt. Ferner wurde Literatur ausgewertet. (stb)
Kontraktlogistik-Kunden erwarten Zuverlässigkeit, Marktkenntnis und IT-Kompetenz
Huettemann Logistik gibt bei der TU Berlin Studie zum Thema Kontraktlogistik in Auftrag: Übernahme von Zusatzaufgaben steigert Geschäftschancen für Dienstleister