Kombinierter Verkehr

Kombinierter Verkehr Unter Zugzwang 2012 und 2013 stagnierten die Mengen im Kombinierten Verkehr (KV). Doch es gibt mindestens drei Gründe, warum dies 2014 anders wird. Sofern die Akteure im KV die Weichen richtig stellen. Die vielen LKW auf der Straße: Was haben die da zu suchen? Warum fahren die nicht auf der Bahn? Verpesten doch nur die Umwelt. So oder so ähnlich klingt Volkes Stimme, wenn es um den LKW-Verkehr geht. Andererseits: Wagt man zu behaupten, dass jetzt zunehmend Güter von Straße auf die Schiene verlagert werden, erntet man bei den LKW-Transporteuren Widerspruch: „Ja, ja, diese Verlagerungsphantasten, zum Schluss muss es ja doch wieder der LKW richten.“ Muss er aber nicht. Zumindest nicht immer. Keine Frage, der LKW ist unverzichtbar. Nicht nur bei der Verteilung in der Fläche, sondern oft auch dann, wenn es eilt. „Und weil die Bahn so teuer ist“, wird so mancher Dienstleister einwenden. Doch hier befindet man sich auf dünnem Eis. Auch wenn die Bahnen im Gegensatz zum LKW die angekündigten Preisanhebungen auch durchsetzen, kann es trotzdem wirtschaftlicher sein, Bahn zu fahren. Sind die Züge gut ausgelastet, sind sie auch preislich eine Alternative. Davon wissen die KV-Spediteure ein Lied zu singen (auch wenn sie das lieber im stillen Kämmerlein tun). Für eine gute Auslastung sprechen die aktuellen Wirtschaftsprognosen. Im Durchschnitt etwa 1,6 Prozent Wachstum wird in diesem Jahr für Deutschland vorhergesagt. Von diesem zusätzlichen Kuchen wird auch die Bahn profitieren. Entsprechend reagiert haben bereits die KV-Operateure und im Herbst 2013 ihr Angebot durch zahlreiche neuen Zugverbindunge erweitert. Für den KV spricht weiterhin, dass zwar seit Jahren viel über „grüne Logistik“ gefaselt wird, dieses Schlagwort aber noch längst nicht mit Leben gefüllt ist. Es mehren sich aber in der Wirtschaft die Anzeichen, dass der Transport stärker in den Fokus rückt, wenn es darum geht, CO2einzusparen. Ein drittes Argument für den KV: der Fahrer. Wozu mehr als 20 LKW-Fahrer benötigt werden, dafür reicht ein Lokomotivführer aus. Es passen nämlich bis zu 40 LKW-Einheiten auf einen KV-Zug. In Zeiten des sich abzeichnenden Fahrermangels ein schlagkräftiges, fast ist man geneigt zu sagen, ein unschlagbares Argument für den KV, zumindest auf den langen Distanzen. Aber Vorsicht, die Akteure im KV sollten sich ihrer Sache nicht zu sicher sein. Denn noch gibt es genügend Fahrer aus Osteuropa, die in die Bresche springen wollen und können. Daher gilt: Stimmt das Gesamtpaket im KV nicht, wird es trotz hervorragender Rahmenbedingungen doch nichts mit dem Comeback des KV im Jahr 2014. ❙❚■ Michael Cordes Zur Person Michael Cordes ist für die Ressorts Transport + Logistik und Ausbildung + Karriere zuständig. Der Diplom-Volkswirt (geboren 1965 in Essen/Oldenburg) arbeitet seit 1996 als Redakteur bei der VerkehrsRundschau. Ihre Meinung zur These an: michael.cordes@springer.com

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