Brüssel. Mehrere belgische Transportunternehmen haben gegen den belgischen Lkw-Mautbetreiber Satellic Klage vor einem Gericht in Brüssel eingereicht. Sie fordern von Satellic Entschädigungszahlungen für die finanziellen Verluste, die ihnen aufgrund von fehlerhaft arbeitenden Mauterfassungsgeräten (OBU) von Satellic in den Lkw entstanden sind. Satellic hat bislang alle Forderungen nach solchen Entschädigungszahlungen zurückgewiesen.
Die geforderte Summe der rund zehn klagenden Unternehmen beläuft sich laut belgischen Medien auf einen fünfstelligen Betrag. Pro fehlerhaftem OBU fordern die Unternehmen zwischen 300 und 450 Euro. Einige Unternehmen machen über 40 fehlerhaft funktionierende OBU in der Klage geltend. Der Straßentransportgüterverband UPTR geht davon aus, dass weitere Unternehmen sich der Sammelklage anschließen werden.
Ausgleich für finanziellen Schaden
Die Ausfallzahlungen berechnen die Kläger mit dem Zeitaufwand, der ihnen bei einem fehlerhaft arbeitendem OBU von Satellic entsteht. Wenn sich der Fehler innerhalb von drei Stunden nicht über eine Ferndiagnose beheben lässt, muss sich der betroffene Lkw-Fahrer an einen Servicepunkt von Satellic begeben, um dort einen neuen OBU zu bekommen. Durch diesen Zeitverlust würde den Unternehmen der finanzielle Schaden entstehen, den die Kläger jetzt von Satellic zurückfordern.
Die Klage erfolgt zwei Jahre nach der Einführung der kilometerabhängigen Maut in Belgien für Lkw über 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht am 1. April 2016. In den ersten Monaten nach der Einführung hatten zahlreiche Transportunternehmen über nicht richtig funktionierende OBU geklagt. Aus Protest gegen die Lkw-Maut war es damals auch zu zeitweiligen Straßenblockaden in Belgien durch unzufriedene Lkw-Fahrer gekommen. (kw)