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Keine Gefahr aus Japan für Hamburger Hafen

12.04.2011 16:35 Uhr
Keine Gefahr aus Japan für Hamburger Hafen
Die Behörden beschwichtigen: Die Gefahr radioaktiver Strahlung bei Waren und Schiffen aus Japan ist sehr gering
© Foto: Fotolia/Thomas Bethge

Hamburg, Bremen und Niedersachsen verständigen sich mit dem Bund auf verschärfte Meldeverpflichtungen und Messkontrollen

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Hamburg. Radioaktiv belastete Schiffe und Waren aus Japan stellen derzeit keine Gefahr für den Hamburger Hafen dar. Das hätten eingehende Beratungen einer Expertengruppe ergeben, der Vertreter aus 16 Behörden und Institutionen angehören, teilte Innensenator Michael Neumann (SPD) am Dienstag in Hamburg mit. Der Hamburger Hafen werde nicht direkt aus Japan angelaufen, sondern die Schiffe steuern zuvor mindestens sechs andere Häfen an, die ebenfalls über hohe Sicherheitsstandards verfügten.

Am Abend wurde in Hamburg das Containerschiff „MOL Majesty" erwartet, das den Hafen von Tokio zwei Tage nach dem Tsunami, aber noch vor der Explosion im Atomkraftwerk Fukushima verlassen hat. Es wurde deshalb im Hafen Rotterdam von den Behörden nicht besonders auf radioaktive Strahlung gemessen, ist aber nach Messungen der Reederei unbelastet. Künftig werden wöchentlich sechs bis sieben Containerschiffe aus Japan den Hamburger Hafen anlaufen.

Trotz der als äußert gering eingeschätzten Gefahr hätten sich die Bundesländer Hamburg, Bremen und Niedersachsen mit dem Bund auf verschärfte Meldeverpflichtungen und Messkontrollen verständigt, sagte Neumann. Sollten auf einem Schiff mehr als 0,2 Mikrosievert pro Stunde gemessen werden, würden weitere Maßnahmen ergriffen. Die natürliche radioaktive Strahlung beträgt 0,1 Mikrosievert pro Stunde. Der Prüfwert von 0,2 Mikrosievert sei zwar kein offizieller gesetzlicher Grenzwert, würde aber umfangreiche Aktivitäten der Behörden auslösen. „Wir gehen lieber auf Nummer sicher und kontrollieren einmal mehr als einmal zu wenig", erklärte der Innensenator.

Schiffe aus Tokio oder Yokohama müssen künftig 24 Stunden vor dem Einlaufen in einen deutschen Hafen dem „Point of Contact" in Cuxhaven einen erweiterten Fragenkatalog beantworten. Sollte ein Schiff nicht mit Untersuchungsergebnissen aus anderen Häfen belegen können, dass es strahlenfrei ist, würde die Wasserschutzpolizei mit dem Lotsen in Brunsbüttel an Bord gehen während der Fahrt nach Hamburg selbst messen. Bei mehr als 0,2 Mikrosievert würden der Reeder und das Terminal informiert und - je nach Gefährdungslage - zum Beispiel das Schiff gereinigt oder die Besatzung von Bord geholt werden.

20 Personen auf Verstrahlung untersucht

Die Waren auf den Schiffen werden schon jetzt regelmäßig vom Zoll auf Strahlung untersucht. Aus Japan eingeführte Lebens- und Futtermittel, die nur in sehr geringen Mengen anfallen, würden durch die Gesundheitsbehörde nach EU-Recht überprüft. Reisende aus Japan, die sich um ihre radioaktive Belastung sorgen, können sich gratis in zwei Hamburger Kliniken messen lassen. Von dem Angebot hätten bislang 20 Personen Gebrauch gemacht, ohne Befund. (dpa) 

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