Berlin. Das Bundesumweltministerium (BMU) empfiehlt einen Höchstwert für die Strahlenbelastung von Schiffen und Waren, die aus Japan nach Deutschland kommen. Nach übereinstimmender Ansicht des Bundesumweltministeriums und der Strahlenschutzkommission (SSK) soll der Höchstwert für Schiffe und Waren bei 4 Becquerel pro Quadratzentimeter (Bq/cm²) liegen.
Die Empfehlung werde allein aus Vorsorgegründen und zum Schutz der Bevölkerung abgegeben, eine unmittelbare Gefährdung für Menschen in Deutschland bestehe nicht, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums. Dieser Höchstwert bezieht sich auf Oberflächen, also die Außenhülle eines Schiffs oder einer Ware, aber nicht auf Lebens- und Futtermittel. Die Empfehlung richtet sich an die zuständigen Behörden einschließlich Zoll und die Hafenbetreiber. Die ersten Schiffe mit Fracht aus Japan, die nach dem Reaktorunfall von Fukushima geladen wurde, werden in Deutschland für Mitte April erwartet.
Bei Unterschreitung des empfohlenen Höchstwertes ist von keiner Gefährdung auszugehen. Eine Kontamination von 4 Becquerel pro Quadratzentimeter führt zu Strahlendosen, die deutlich unter dem international empfohlenen niedrigsten Referenzwert für Notfälle von 1 Millisievert im Jahr liegen. Die Strahlung unterhalb dieses Wertes wird als gesundheitlich unbedenklich angesehen. Zum Vergleich: Die jährliche effektive Dosis der natürlichen Strahlenexposition beträgt bei durchschnittlichen Bedingungen in Deutschland 2,1 Millisievert.
Die SSK hatte gleich nach den verheerenden Ereignissen in Fukushima empfohlen, dass Schiffe die Nähe des Standortes meiden und möglichst großräumig (ca. 50 Seemeilen bzw. ca. 100 km) umfahren.
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