Wien. Nach dem EuGH-Urteil gegen die deutsche Pkw-Maut rechnet das österreichische Unternehmen Kapsch TrafficCom nicht mit Verlusten. „Wir müssen uns das Urteil anschauen, es können Auflagen drinnen sein, die wir noch nicht kennen. Wir haben vertragliche Schutzbestimmungen. Es braucht niemand glauben, dass wir da einen Verlust einfahren“, sagte Firmen-Chef Georg Kapsch am Dienstag laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA bei der Jahrespressekonferenz des Unternehmens.
Kapsch TrafficCom hatte gemeinsam mit einem weiteren Unternehmen den Zuschlag für die Erhebung der Maut erhalten. Der Aktienkurs des börsennotierten Unternehmens war nach Bekanntgabe des EuGH-Urteils am Dienstagvormittag zwischenzeitlich um mehr als vier Prozent eingebrochen.
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte die Pkw-Maut in Deutschland gestoppt, weil sie nach Ansicht der Richter rechtswidrig und diskriminierend ist. Die EU-Richter monierten, dass die wirtschaftliche Last der Abgabe praktisch ausschließlich auf den Haltern und Fahrern von in anderen EU-Staaten zugelassenen Fahrzeugen liege. Die Einführung der Maut, ein Prestigeprojekt der CSU, ist nach dem jetzigen Modell damit nicht möglich. (dpa/ja)