Rom. Eine Gesetzesabänderung, die vom italienischen Abgeordneten Ivan Catalano auf den Weg gebracht worden ist, soll den Zugang zum Transportwesen in Italien erschweren. Wie der Verband der Transportunternehmen, Assotrasporti, nun mitteilte, werde es künftig noch strengere Kontrollen geben.
Schon jetzt sind die überprüfte und bestätigte Ehrbarkeit und die Antimafia-Erklärung einer Person oder eines Unternehmens obligatorisch, um überhaupt Zugang zum Berufszweig der Transportunternehmer zu erhalten.
Datenabgleich zwischen Polizei und Berufsverband
Neu ist jedoch, dass es fortan einen Datenabgleich zwischen den Polizeibehörden und dem Berufsverband der Transporteure geben soll. Ohne zeitliche Verzögerung kann eine Kontrolle erfolgen, die dann Auskunft über eine bereits bekannte Unterwanderung durch die Mafia oder verdächtige Verknüpfungen mit der Mafia gibt. Gleichzeitig wird eine so genannte „White List“ erstellt, die einem Verzeichnis all der Firmen entspricht, die besonders transparent arbeiten. Der Eintrag in diese Liste, verbunden mit darauf folgenden Kontrollen, kann auf freiwilliger Basis erfolgen.
Nach Ansicht von Assotrasporti und weiteren Verbänden müsse jedoch zeitgleich in zwei Richtungen agiert werden: Zum einen müsse alles dafür getan werden, dass die weitere Verwurzelung der Mafia gestoppt und unterbunden werde, zum anderen gelte es auch, dafür zu sorgen, dass etwa Firmen, die ihren Sitz formal ins Ausland verlegten, nicht von der Gesetzesänderung profitierten und so den italienischen Transportunternehmen schadeten. Ziel sei es vor allem, dem italienischen Transportwesen seine Glaubhaftigkeit zurückzugeben. (nja)