Vibo Valentia. Anti-Mafia-Ermittler im süditalienischen Kalabrien haben herausgefunden, dass das Transportunternehmen VM Trans aus Catanzaro, das für den Discounter Lidl arbeitete, mit Geldern der kalabresischen Mafia, gegründet wurde, die damit Schwarzgelder aus dem Kokainhandel reinwusch. Das berichten italienische Medien.
Lange Zeit wurden die Filialen des Discounters Lidl in Kalabrien von Anti-Mafia-Ermittlern beobachtet. Dann packten einiger Vertreter des Managements aus. Sie berichteten den Ermittlern, dass verschiedene Transportunternehmen, die für den Discounter arbeiteten, durch Einschüchterungen, Brandanschläge, Überfälle auf die Fahrer und andere Drohungen, aufgehört haben für Lidl zu arbeiten. Am Ende blieb nur ein Unternehmen übrig: die VM Trans aus Catanzaro.
Seit 2009 bediente sich der Discounter nur diesen Unternehmens. Innerhalb nur eines Jahres, so fanden die Ermittler heraus, wurden über 30 neue Schwertransporter für etwa zwei Millionen Euro angeschafft. Das jährliche Umsatzvolumen mit dem Discounter Lidl betrug zwischen einer und zwei Millionen Euro. Der Eigentümer der VM Trans, Franco Ventrici, steht deswegen jetzt mit 27 anderen Personen, die den Mafiafamilien Mancuso und Pesce zugeordnet werden, vor Gericht. (rp)