Interview der Woche

Adalbert Wandt Der Braunschweiger (63 Jahre) steht nicht nur dem Gesamtverband des Verkehrsgewerbes Niedersachsens vor, er ist auch noch Vizepräsident des BGL und geschäftsführender Gesellschafter der Spedition Wandt. Nachgefragt bei Interview der Woche Warum möchten Sie BGL-Präsident werden? Sie sind Vorsitzender des Verbands in Niedersachsen, Vizepräsident des BGL, stehen verschiedenen Ausschüssen vor und engagieren sich in zahlreichen Ehrenämtern. Das sind bereits umfangreiche „Bürden“. Was motiviert Sie, jetzt das Präsidentschaftsamt anzustreben? Generell bin ich ein umtriebiger Mensch. Da ich nie aus familiären Gründen Rücksicht nehmen musste, konnte ich immer Gas geben, ohne zeitlich Abstriche machen zu müssen. Jetzt möchte ich – falls ich gewählt werde – mit Freude und Gelassenheit die Unternehmergemeinschaft stark und selbstbewusst erhalten. Das ist für mich eine Herausforderung. Eine weitere ist es, die Nachfolge von Hermann Grewer anzustreben. Es ist unglaublich, was er geleistet hat. Welches wird die größte fachliche Herausforderung? Wir müssen unsere LKW leistungsfähiger machen. Das geht nur, wenn wir die willkürlichen Stand- und Wartezeiten in den Werken und beim Handel reduzieren. Unsere hohen Kosten zwingen uns dazu. Wir können nicht schneller fahren, wir können nur mehr fahren – mit einem zweiten oder dritten Fahrer auf dem Lastzug. Hier sind Ressourcen, die es zu heben gilt. Wir müssen den kalkulierten Gegenwert für unsere Leistung auch in der Schichtzeit erreichen können. Welche Schwerpunkte wollen Sie in Ihrer Arbeit als BGL-Präsident setzen? Die Schwerpunkte wird ein künftiges Präsidium besprechen. Der BGL ist ja keine One-Man-Show, auch keine Two-Men-Show. Das Präsidium bestimmt, was wichtig ist und wo die Reise hingeht. Wird es Veränderungen in der Ausrichtung des BGL geben? Fast hätte ich gesagt: nein, Kontinuität ist gefragt. Aber: Veränderungen gibt es ständig. 18 Jahre Präsidiumsarbeit, von der Abschreibung der Konzessionswerte bis zum Flottenmanagement heute, beweisen das. Es gilt, den Wert und die Würde unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie vieler Tausender Unternehmer zu sichern. Jeder Betrieb kann als Mitglied einer starken Verbandsgemeinschaft dazu beitragen. Mit Ihnen und Mathias Krage (DSLV) würden zwei Vertreter des Niedersächsischen Gesamtverbands an der Spitze der großen Branchenverbände stehen. Der Gesamtverband hat uns natürlich geprägt. Außerdem mögen wir uns. Das ist schon mal gut. Ansonsten ist Niedersachsen ein tolles Land – für die Wahl im Oktober ist das aber nicht weiter wichtig. Haben Sie ein „Arbeits-Motto“? Ich glaube an die Zukunft des Gewerbes und möchte damit den Nachwuchs motivieren, die elterlichen Unternehmen weiterzuführen. ❙❚■ Birgit Bauer BGL braucht neuen Präsidenten Hermann Grewer wird sich nach 17 Jahren als Präsident des Bundesverbands Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) nicht mehr für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung stellen. Die Mitgliederversammlung des Verbands, der die Interessen von rund 10.000 in Landesverbänden organisierten Unternehmen vertritt, muss im Oktober für die nächsten drei Jahre einen neuen Vorsitzenden wählen. Adalbert Wandt, seit 18 Jahren Mitglied des Präsidiums, hat kürzlich seine Kandidatur bekannt gegeben. bb um was es geht

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