Berlin. Die Deutsche Bahn will bis 2020 ihren Umsatz innerhalb von zehn Jahren auf 70 Milliarden Euro verdoppeln. Die Vorgabe ist Teil der neuen Strategie „DB 2020“, die Konzernchef Rüdiger Grube bei der Vorlage der Bilanz am Donnerstag in Berlin präsentierte. „Unser Ziel ist es, das weltweit führende Mobilitäts- und Logistikunternehmen zu sein“, sagte Grube. Danach will die Bahn in den nächsten Jahren auch mit einer neuen Unternehmenskultur unter die zehn beliebtesten Arbeitgeber in Deutschland vorstoßen und in der Branche Vorreiter beim Umweltschutz werden.
Karl-Friedrich Rausch, Vorstand für das Ressort Transport und Logistik der DB Mobility Logistics AG, gestand ein, dass der Schienengüterverkehr in Deutschland nicht so erfolgreich war, wie erhofft: „Ja wir hatten eine Delle im Schienengüterverkehr“, sagte Rausch. Als Grund nannte er die im zweiten Halbjahr gebremste Konjunkturentwicklung. Zur Verbesserung der Profitabilität im Schienengüterverkehr habe die Bahn das Maßnahmenpaket „Aktionsplan Deutschland“ gestartet. Unter anderem werde nach neuen Produktionsmodellen gesucht. Rausch kündigte außerdem Preissteigerungen im Schienengüterverkehr an: „Wir haben auch vor, Preissteigerungen durchzusetzen“, sagte Rausch ohne konkrete Zahlen zu nennen.
Unterm Strich hat DB Schenker Rail unter Berücksichtigung der Zinslast immer noch Verluste gemacht. Das operative Ergebnis nach Zinsen (EBIT) betrug 54 Millionen Euro. (2010: minus 86 Millionen Euro). DB Schenker Logistics hat dagegen beim Ergebnis zugelegt: nach Zinsen betrug das EBIT 377 Millionen Euro (2010: 240 Millionen Euro). Die Verbesserung der Zahlen nach Zinsen gelang in den letzten 3 Jahren langsamer als gewünscht, musste Rausch eingestehen. „Bei gleichbleibender Konjunktur bin ich jedoch optimistisch, dass wir die Null-Marke wieder erreichen können,“ sagte der für Logistik verantwortliche DB-Vorstand.
Insgesamt wurden im Schienengüterverkehr 411,6 Millionen Tonnen Güter transportiert, knapp ein Prozent weniger als im Vorjahr (415,4 Millionen Tonnen). Die Verkehrsleistung, also das Produkt aus Tonnage und Entfernung, legte trotzdem um 5,8 Prozent auf 112 Milliarden Tonnenkilometer zu.
Die Entwicklung im Geschäftsfeld DB Schenker Logistics sei im Jahr 2011 insgesamt positiv verlaufen. Die Zahl der Sendungen im europäischen Landverkehr stieg im vergangenen Jahr um 18,6 Prozent. „In der Logistik war der Landverkehr der große Wachstumstreiber“, sagte Rüdiger Grube. Das Seefrachtvolumen stieg um 7 Prozent, bei der Luftfracht dagegen sank das Volumen um 6,2 Prozent. Die Kontraktlogistik legte beim Umsatz um 13,5 Prozent zu.
Der Umsatz der Deutschen Bahn AG erhöhte sich im Geschäftsjahr 2011 gegenüber dem Vorjahr um 10,1 Prozent oder 3,5 Milliarden Euro auf den Rekordwert von 37,9 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT bereinigt) liegt mit 2,3 Milliarden Euro um 443 Millionen Euro (+23,7 Prozent) über dem Vorjahresergebnis. (diwi/bw/dpa)