München. Die deutschen Unternehmen erwarten durchschnittlich erst Mitte nächsten Jahres eine Normalisierung ihrer eigenen Geschäftslage. Das teilte das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag als Ergebnis einer aktuellen Konjunkturumfrage vom Juli mit. Demnach erwarten Unternehmen im Bereich Lagerei und bei der Erbringung von sonstigen Dienstleitungen für den Verkehr eine Normalisierung in 14,2 Monaten. Unternehmen in der Schifffahrt etwas früher mit 11,1 Monaten. Der Landverkehr rechnet mit einer Normalisierung in 10,8 Monaten und der Bereich Post-, Kurier- und Expressdienste sogar noch früher mit durchschnittlich 10,5 Monaten. Ifo-Forscher Klaus Wohlrabe sagte, der Weg zur Normalität sei lang: „Selbst wenn alle öffentlichen Beschränkungen aufgehoben werden, werden die Unternehmen mit deren Folgen zu kämpfen haben.“
Die Chemieindustrie erwarte schon in acht Monaten wieder ein normales Geschäft, der Maschinenbau erst in zwölf Monaten. Die Handelsunternehmen rechnen laut Ifo-Umfrage damit, dass die Corona-Pandemie noch zehn Monate nachwirkt, die Bauunternehmen rechnen mit elf Monaten, die Dienstleister im Durchchnitt mit etwa zwölf Monaten.
Sehr zuversichtlich seien die Wach- und Sicherheitsdienste, sie erwarteten schon nach knapp vier Monaten wieder eine normale Geschäftslage. Dagegen seien künstlerische und unterhaltende Tätigkeiten besonders von der Pandemie betroffen: „Sie erwarten erst nach 17,5 Monaten eine normale Geschäftslage; Hersteller, Verleiher und Vertreiber von Filmen, sowie Kinos in 16,7 Monaten, Hotels, in 16,0 Monaten, Reisebüros in 14,6 Monaten.“ (dpa/ja)