München. Die Binnenschifffahrt in Bayern hat im vergangenen Jahr die Folgen von Hochwasser und Schleusenstreiks deutlich zu spüren bekommen. Nach einem vergleichsweise guten Start steht am Ende erneut ein deutlicher Rückgang des Güterumschlags in den Büchern der Häfen im Freistaat - erstmals seit Jahren sank der Wert unter die Marke von acht Millionen Tonnen Fracht.
Insgesamt schrumpfte das Gewicht der Waren um 9 Prozent auf 7,7 Millionen Tonnen, wie das Landesamt für Statistik am Freitag in München mitteilte. Zumeist wird in Bayern Holz, Erz oder Steine auf dem Wasserweg transportiert.
Besonders arg traf es die Häfen im Main-Gebiet. Dort knickte der Güterumschlag um mehr als 12 Prozent ein, noch heftiger ging es in den Häfen Würzburg (-19 Prozent) und Aschaffenburg (-11) zu. Ein Grund für den Rückgang war nach Auskunft der Hafenverwaltung dort neben den Schleusenwärterstreiks vor allem das Sommerhochwasser, das den Verkehr für zwei Wochen lahmgelegt hatte.
Allerdings ist der Güterumschlag in den Häfen Bayerns insgesamt seit Jahren rückläufig. 1990 wurden noch fast 14 Millionen Tonnen im Freistaat umgeschlagen. Allein im Main-Gebiet hat sich der Umschlag von mehr als zehn Millionen Tonnen 1990 auf rund 4,5 Millionen Tonnen mehr als halbiert. (dpa)
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