Hamburg. Die Hermes-Gruppe ist im Geschäftsjahr 2017 erneut zweistellig gewachsen. So steigerte der in Hamburg ansässige Handels- und Logistikdienstleister seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2017 währungskursbereinigt um rund 12 Prozent auf 3,13 Milliarden EUR. Ausschlaggebend dafür sei die positive Entwicklung der Hermes Paket- und Zwei-Mann-Handling-Gesellschaften im In- und Ausland, auf die über 85 Prozent der Umsätze entfielen, teilte der Konzern mit. Sie transportierten 2017 die Rekordmenge von 766 Millionen Sendungen in Europa, was einem Plus von 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Zahl der Hermes-Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2017 stieg weltweit auf rund 15.300.
In den kommenden Jahren erwartet der zweitgrößte deutsche Paketdienst ein starkes Wachstum des Marktes und fährt deshalb seine Investitionen hoch. Bis 2020 werde das Tochterunternehmen des Handels- und Dienstleistungskonzerns Otto Group rund 500 Millionen Euro zusätzlich investieren, kündigte Europa-Chefin Carole Walker am Mittwoch in Hamburg mit. Damit werde Hermes die Infrastruktur der Gruppe ausbauen, kundennahe Dienstleistungen verbessern und die Digitalisierung vorantreiben.
Wachstum im Kerngeschäft
Vor allem im Kerngeschäft, der Zustellung von Sendungen und Waren in Europa, legte die Hermes Gruppe 2017 deutlich zu. Die Hermes Paketgesellschaften in Deutschland, UK, Frankreich, Österreich, Italien und Russland konnten erneut klar am anhaltenden Boom im E-Commerce partizipieren und transportierten rund 766 Millonen Pakete an Endkunden in ganz Europa – 15 Prozent mehr als 2016. Rund 80 Prozent dieses Volumens gehen dabei auf Auftraggeber und Händler im Drittkundengeschäft außerhalb der Otto Group zurück, was einem Plus von rund 17 Prozent entspricht.
Als Bremse könnte sich jedoch nach Ansicht von Deutschland-Chef Frank Rausch der Arbeitsmarkt erweisen. Es seien kaum noch Paketfahrer zu finden, führte er an. „Wir müssen das Berufsbild verbessern“, sagte der Deutschland-Chef. Hermes werde in Deutschland die Preise um 4,5 Prozent erhöhen, um die rund 12.000 Fahrer besser bezahlen zu lassen. Die sind nicht bei Hermes angestellt, sondern bei selbstständigen Subunternehmern und erhalten gegenwärtig einen mittleren Stundenlohn von ungefähr 9,50 Euro. „Wir können viele Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt integrieren“, sagte Rausch. Schon jetzt hätten rund 40 Prozent der Fahrer einen Migrationshintergrund. (sno/dpa)