Hamburg. Die Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd hat in den ersten sechs Monaten des Jahres einen Gewinn von 157 Millionen Euro erzielt. Damit steht das Unternehmen weitaus besser da als vor einem Jahr, als im gleichen Zeitraum 173 Millionen Euro Verlust anfielen. Die 188 Schiffe von Hapag-Lloyd transportierten 3,7 Millionen Standardcontainer (TEU), das sind 29,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Effekt ist hauptsächlich auf den Zusammenschluss mit der Containersparte der chilenischen Reederei CSAV zurückzuführen. Die Fusion werde schneller als geplant umgesetzt und bringe höhere Einspareffekte als vorhergesehen, heißt es von der Reederei. Der Umsatz legte um 1,5 Milliarden auf 4,7 Milliarden Euro zu.
Mit der Übernahme hat sich auch der Einfluss der Asien-Verkehre auf das Gesamtunternehmen verringert, wo gegenwärtig die Frachtraten besonders niedrig und der Konkurrenzkampf durch neue Riesenschiffe sehr hart ist. „Unser ausgeglichenes Portfolio an Fahrtgebieten und Produkten macht Hapag-Lloyd widerstandsfähig“, sagte Vorstandschef Rolf Habben Jansen. „Auch wenn das Marktumfeld herausfordernd bleibt, sind wir sehr gut im Markt positioniert“, sagte er weiter. Die Reederei sei auf einem guten Weg, um im Gesamtjahr 2015 ein positives operatives Ergebnis zu erwirtschaften. Zwar sank im zweiten Quartal der Gewinn gegenüber den ersten drei Monaten, doch seien dafür Sondereinflüsse verantwortlich.
Börsengang steht noch in den Sternen
Keine neuen Informationen gab es zum Zeitpunkt eines möglichen Börsengangs. Die Eigner der Reederei, vor allem CSAV, die Stadt Hamburg, der Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne und das Tourismusunternehmen TUI, wollen Hapag-Lloyd an die Börse bringen, sobald die Geschäftszahlen und das Börsenklima stimmen. Habben Jansen hatte bislang offengelassen, ob das noch in diesem Jahr oder zu Beginn 2016 der Fall sein werde. In den vergangenen Wochen hatten an der Börse mehrfach Gerüchte die Runde gemacht, dass Hapag-Lloyd den Schritt bereits im Herbst vollziehen werde. (dpa/ks)