Genf. Der gestiegene Ölpreis trübt die positiven Aussichten für Luftfahrtbranche wieder etwas ein. Im abgelaufenen Jahr dürften die Fluggesellschaften weltweit zwar wie erwartet 12,9 Milliarden US-Dollar Gewinn eingeflogen haben, teilte der Weltluftfahrtverband IATA am Mittwoch in Genf mit. Im laufenden Jahr dürften die Profite jedoch nur auf 18,7 Milliarden Dollar (13,5 Mrd Euro) steigen und damit eine Milliarde weniger als im Dezember vorausgesagt. „Generell sind die Aussichten positiv”, sagte IATA-Chef Tony Tyler.
Für die europäischen Fluglinien sah es vor allem 2013 nicht mehr so gut aus wie zuletzt. Die IATA rechnet für die hiesigen Gesellschaften wie Lufthansa, Ryanair und Air France-KLM insgesamt mit Überschüssen von 1,2 Milliarden Dollar - eine halbe Milliarde weniger als vor drei Monaten prognostiziert. Für 2014 sagt ihnen die IATA nun eine Steigerung auf 3,1 Milliarden Dollar voraus, allerdings 100 Millionen weniger als zuletzt erwartet.
Besser läuft es dagegen bei den Fluglinien in Nordamerika. 2013 verdienten sie der IATA zufolge mit 6,8 Milliarden Dollar eine Milliarde mehr als zuletzt gedacht. Im laufenden Jahr sollen sie bereits 8,6 Milliarden Dollar Gewinn einfliegen - 300 Millionen mehr als im Dezember vorausgesagt.
Tyler warnte jedoch davor, die Verbesserungen als rosig einzuschätzen. Gemessen an dem weltweiten Branchenumsatz von 745 Milliarden Dollar entsprächen die für 2014 erwarteten Gewinne einer Nettomarge von 2,5 Prozent. Je Passagier verdienten die Fluglinien im Schnitt netto nur 5,65 Dollar, und das in einem riskanten Geschäft. (dpa)