Antwerpen. Der Hafen Antwerpen will seine regelmäßigen Schienenverkehre in das zentral- und osteuropäische Hinterland ausbauen. Dafür wurden im Rahmen einer internationalen Ausschreibung jetzt drei Bahnprojekte zwischen Antwerpen und Österreich, Tschechien sowie Polen ausgewählt, die mittelfristig umgesetzt werden sollen. Die Antwerp Port Authority will den Ausbau der Linienverbindungen eigenen Angaben zufolge während einer dreijährigen Anfangsphase finanziell unterstützen, damit sie sich langfristig etablieren.
Geplant sind laut dem Hafenbetreiber:
- Eine höhere Abfahrtsfrequenz auf dem Antwerpen-Linz-Korridor (eingereicht vom Joint Venture Rail Cargo Logistics Austria und Rail & Sea) Der Shuttle-Service verkehrt derzeit dreimal wöchentlich im Rundlauf. Innerhalb der kommenden zwei Jahre soll die Frequenz auf fünf Rundläufe wöchentlich erweitert werden.
- Eine neue Schienenverbindung zwischen Antwerpen und der Tschechischen Republik (eingereicht von B Logistics). Dieser neue Schienenverkehr soll für den Transport konventioneller und intermodaler Ladung gleichermaßen bestimmt sein. Ziel ist es, nach zwei Jahren fünf wöchentliche Abfahrten im Rundlauf anbieten zu können. Bisher besteht keine direkte Schienenanbindung an die Tschechische Republik.
- Eine höhere Abfahrtsfrequenz und der Aufbau eines neuen Schienennetzes mit verschiedenen Zielen in Polen (eingereicht von Hupac). Derzeit verbindet Hupac den Hafen Antwerpen per Bahn direkt mit Gadki im Ballungsraum Poznan sowie über den deutschen Hub in Schwarzheide mit den polnischen Städten Kutno, Wroclaw und Katowice. Nun ist ein neues Netz mit fünf wöchentlichen Liniendiensten zwischen dem Combinant-Terminal im Hafen Antwerpen und Kutno vorgesehen. Über den Hub in Schwarzheide besteht dadurch auch eine Anbindung nach Wroclaw, Katowice und Dabrowa Gornicza. Die Abfahrtsfrequenz des Rail-Shuttles soll auf sechs Abfahrten wöchentlich aufgestockt und eine Direktverbindung mit dem Brwinow-Terminal in der Region Warschau aufgebaut werden. (ag)