Dover/Frankfurt am Main. Lkw-Fahrern, die im Großbritannienverkehr unterwegs sind und derzeit stundenlang vor dem Hafen von Dover im Rückstau stehen, sollten sich an die Vorschriften der Polizei halten. Das rät Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) unter Berufung auf den britischen Branchenverbands Road Haulage Association (RHA) seinen Mitgliedsunternehmen. Demnach werden alle Fahrzeuge, die versuchen, die kilometerlangen Warteschlangen auf der Autobahn M20 zu überholen, abgefangen und zurückgeleitet, was zu weiteren Verzögerungen für alle Beteiligten führt. Zudem sei das Ausscheren mit Bußgeldern bedroht.
Aufgrund der Behinderungen bei der Kanalquerung infolge einer Blockade von Hafenarbeitern und Flüchtlingsanstürmen auf den Eurotunnel im nordfranzösischen Hafen Calais haben die Behörden auf englischer Seite bereits vor vier Wochen die sogenannte „Operation Stack“ ausgerufen. Da die Parkplätze im Hafen Dover derzeit mitunter nicht für alle an den Terminals wartenden Lkw ausreichen, verweisen Polizisten dieren Fahrer nach BGL-Angaben an manchen Tagen bereits 60 Kilometer vorher in Warteschlagen auf den Standstreifen. Das hat einerseits Sicherheitsgründe und soll andererseits verhindern, dass Verkehrsfluss zum Erliegen kommt. Die Fahrer, die die Anweisungen der britischen Behörden befolgen, erhalten demzufolge einen besonderen Aufkleber, der sie später berechtigt, in das Hafengebiet einfahren. (ag)