Athen. Nach 37 Tagen Dauerprotest lösen die griechischen Landwirte erstmals größere Straßenblockaden auf. Unter anderem zogen sie ihre Traktoren von einer massiven Blockade der Autobahn Athen-Thessaloniki ab. Auch am griechisch-bulgarischen Grenzübergang Promachon-Kulata schienen sie ihren Protest aufzugeben, berichtet die Athener Finanzzeitung „Naftemboriki”.
In der Stadt Igoumenitsa wurde die Hafenzufahrt freigegeben; stattdessen besetzten die Bauern in der Stadt am Samstagmorgen das Büro eines Parlamentariers der linken Regierungspartei Syriza.
Die Bauern protestieren seit Wochen gegen die geplante Rentenreform und gegen Steuererhöhungen. Mit ihren Blockaden des Gütertransports haben sie der Wirtschaft des Landes erheblichen Schaden zugefügt. Ein Treffen mit Regierungschef Alexis Tsipras verlief vergangenen Montag weitgehend ergebnislos.
Die Bauern fordern die Rücknahme der Reformen, die von der EU und dem Internationalen Währungsfonds als Gegenleistung für Kredithilfen verlangt werden. Die Rentenreform sieht vor, dass sie künftig 20 statt sieben Prozent ihrer Einnahmen für die Rente einzahlen müssen. Auch Steuererleichterungen für die Bauern sollen gestrichen werden. (dpa)