Brüssel. Der belgische Verband für Transport und Logistik Febetra hat wegen der weiterhin ungelösten Probleme mit illegalen Einwanderern, die vom französischen Calais aus nach England einreisen wollen, Alarm geschlagen. Die Gewalt gegenüber Lkw-Fahrern, in deren Fahrzeuge sich die Einwanderer nach England einschmuggeln wollen, nehme mittlerweile unerträgliche Formen an. „Das kann so nicht weitergehen in Calais“, schreibt Febetra in einer Mitteilung.
Die Schließung des Flüchtlingslagers bei Calais Anfang März habe die Menschen nicht dazu gebracht, Calais zu verlassen. Vielmehr würden sie jetzt herumstreunen und weiterhin Lkw als eine gute Möglichkeit sehen, unbemerkt nach England zu gelangen. Nachts würden sie regelmäßig Straßenblockaden mit verschiedenen gefundenen Objekten errichten. Lkw würden wegen der Blockaden zum Halt gezwungen. Dann würden die Fahrer bedroht und sogar mit Messern, Stöcken und Eisenstangen angegriffen, wie Febetra schreibt.
„Febetra kann die Untätigkeit der französischen Behörden nicht länger akzeptieren“, so der Verband. Die Ordnungshüter würden die Situation vor Ort, die sich ständig weiter verschlechtere, lediglich beobachten. Eingreifen würden sie nicht. „Worauf wartet die öffentliche Hand in Frankreich, um endlich etwas zu unternehmen? Muss erst jemand sterben?“, fragt Febetra.
Der Verband habe die belgischen Außen- und Innenminister, Didiers Reynders und Jan Jambon, gebeten, das Problem auf politischer Ebene gegenüber den Verantwortlichen in Frankreich ohne Verzögerung zur Sprache zu bringen. Auch auf EU-Ebene sollten die belgischen Politiker aktiv werden, fordert Febetra. (kw)