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Gespräche über neuen Bahnchef laufen

06.02.2017 09:18 Uhr
Gespräche über neuen Bahnchef laufen
Wird als möglicher Nachfolger für Rüdiger Grube gehandelt: Roland Pofalla
© Foto: Picture Alliance/dpa/Rainer Jensen

Eine Woche ist es her, dass Bahnchef Rüdiger Grube überraschend abgetreten ist. Jetzt muss ein neuer Vorstandschef her - als möglicher Nachfolger wird Ronald Pofalla gehandelt.

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Berlin. Die Deutsche Bahn sucht gut eine Woche nach dem Rückzug von Rüdiger Grube weiter einen neuen Chef. In Berlin soll an diesem Montag der Personalausschuss des Aufsichtsrats zusammenkommen. Auch bei einem Treffen der Parteivorsitzenden der großen Koalition in München dürfte die Neubesetzung Thema sein, offiziell stehen aber andere Themen auf der Agenda. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) dämpfte vorab die Erwartungen.

„Wir arbeiten natürlich täglich daran und suchen nach einer entsprechenden Personallösung. Es wird in Kürze so weit sein”, betonte Dobrindt am Sonntag. Aber das stehe „nicht für heute und nicht für morgen an”. Auf die Frage, ob die Entscheidung in dieser Woche falle, sagte er: „abwarten”.

Bahnchef Grube war überraschend vor einer Woche zurückgetreten, weil es Streit um die Dauer seiner Vertragsverlängerung gegeben hatte. Als möglicher Nachfolger wird Ronald Pofalla gehandelt - aus der Union verlautete, der Ex-Kanzleramtschef von Angela Merkel (CDU) habe Chancen auf den höchsten Posten des Staatsunternehmens. Allerdings gibt es Vorbehalte aus der SPD. Pofalla ist zurzeit Infrastruktur-Vorstand bei der Bahn.

Aufsichtsratchef in der Kritik

Nach dem Rücktritt Grubes geriet auch Aufsichtsratschef Utz-Hellmuth Felcht in die Kritik. Andere Aufsichtsräte warfen Felcht anonym vor, den Eklat um die Verlängerung Grubes in der entscheidenden Sitzung nicht verhindert zu haben. Als potenzieller Nachfolger Felchts wurde in der großen Koalition zuletzt Michael Frenzel genannt, der frühere Chef des Touristikkonzerns Tui. Bei der Bahn wird der Aufsichtsratschef von der Bundesregierung bestimmt.

Würden die Personalien so kommen, stünde der Sozialdemokrat Frenzel als Chefaufseher dem CDU-Mann und Ex-Kanzleramtschef Pofalla gegenüber. Dobrindt sagte am Sonntag, er äußere sich nicht zu solchen Spekulationen. Auch CSU-Chef Horst Seehofer wollte keine Namen kommentieren. Die Grünen hatten zuvor kritisch von einem Postengeschacher gesprochen. Nötig sei ein Neustart bei dem staatlichen Unternehmen, das „transparent, kundenfreundlich und modern” werden müsse, sagte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter.

Der Personalausschuss bereitet Personalentscheidungen des Aufsichtsrats vor. Bei der Bahn gehören ihm 4 der 20 Aufsichtsratsmitglieder an: der Vorsitzende Utz-Hellmuth Felcht, sein Stellvertreter Alexander Kirchner von der Bahngewerkschaft EVG, Verkehrsstaatssekretär Michael Odenwald und Konzernbetriebsrats-Chef Jens Schwarz. (dpa)

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