US-Protektionismus: Geschlossenheit und Stärke

America first - Amerika zuerst. Mit diesem Credo ist Donald Trump soeben der 45. Präsident der Vereinigten Staaten geworden und mit diesem Credo will er Arbeitsplätze in die USA wieder zurückholen.Trumps IrrwegTrumps Anspruch ist legitim. Natürlich ist er in erster Instanz den Bürgern seiner Nation verpflichtet und muss darauf schauen, dass die Wertschöpfung in den USA bleibt und nicht in günstigere Produktionsländer wie Mexiko abwandert. So gesehen ist seine jüngste Ankündigung nachvollziehbar, in der er deutschen Herstellern mit Strafzöllen droht, die dort Autos bauen (siehe Seite 18).Trumps Vorgehen hilft seiner heimischen Autoindustrie aber kein bisschen und damit auch keinem arbeitslosen US-Bürger. Denn wer in den USA einen Mercedes, BMW oder Audi kauft, kauft ihn auch, wenn dieser durch Strafzölle teurer wird. Dafür haben US-Fahrzeuge, vorsichtig formuliert, zu viel Nachbesserungsbedarf. Insofern ist Trumps Protektionismus für die amerikanische Wirtschaft sogar riskant. Deren Trümpfe sind nun einmal Hightech- und IT-Technologie-Firmen wie Apple, Google, Microsoft, Facebook und Amazon. Eben diese profitieren bislang von den Freiheiten in der EU - bis hin zur Steuerfreiheit, wie das Beispiel Apple in Irland zeigt.Um Trump von seinem Irrweg abzubringen, hilft also nur eines: die EU-Politik muss jetzt Stärke und Geschlossenheit zeigen. Sie muss ihre Werte des offenen Marktes und des freien Waren- und Dienstleistungsverkehrs verteidigen, sprich: für die Werte eintreten, für die sich bislang sicher auch der Unternehmer Donald Trump immer stark gemacht hat.

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