Lübeck. Der seit Jahrzehnten geforderte Ausbau des Elbe-Lübeck-Kanals ist in greifbare Nähe gerückt. Zusätzlich zu den bereits bewilligten 838 Millionen Euro für den eigentlichen Ausbau hat der Haushaltsausschuss des Bundestages auch zehn Millionen Euro für die Ausbauplanung bewilligt. Das sei der Startschuss für den so wichtigen Kanalausbau, sagte die Bundestagsabgeordnete Gabriele Hiller-Ohm (SPD).
Der 61 Kilometer lange Kanal, der die Ostsee mit der Elbe verbindet, soll so ausgebaut werden, dass er von modernen Großmotorgüterschiffen genutzt werden kann. Dazu müssen sechs der sieben Schleusen auf 115 Meter verlängert, das Kanalbett auf 2,80 Meter vertieft und der Kanal bei der Ortschaft Güster begradigt werden. Außerdem müssen acht Brücken auf eine Durchfahrthöhe von 5,25 Meter angehoben werden.
Zuständig für die Planungen ist das Wasser-und Schifffahrtsamt Lauenburg, das aber personell dafür nicht ausgestattet ist. „Ich gehe davon aus, dass im ersten Jahr dort 20 zusätzliche Mitarbeiter und in den folgenden Jahren entsprechend mehr benötigt werden“, sagte der CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Brackmann. Insgesamt dürften bis zu 134 Mitarbeiter mit der Ausbauplanung beschäftigt werden. Der Fachkräftemangel könne dabei zum Problem werden, sagte Brackmann.
Lange hatte der Bund das wegen des geringen Ladungsaufkommens abgelehnt. Nach Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamts Lauenburg passieren derzeit jährlich etwa 2500 Güterschiffe mit einer Million Ladungstonnen und 5000 Sportboote den Kanal. (dpa)