München. Bei BMW blickt man relativ gelassen auf den momentanen Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). „Wir sind vom aktuellen Streik nicht betroffen“, sagte eine Unternehmenssprecherin. „Für unsere Outbound-Logistik hat die Bahn einen reibungslosen Transport aus unseren Werken zugesichert.“ Der Optimismus beruht darauf, dass der Autobauer mit DB Schenker Rail (DBSR) vereinbart hat, für seine Verkehre möglichst nur verbeamtete Lokführer einzusetzen.
Jeden Arbeitstag verlassen deutschlandweit bis zu zwölf Ganzzüge von DB Schenker Rail mit jeweils 200 bis 220 PKW die BMW-Werke. Hinzu kommen weitere Züge der DB Tochter ab Leipzig und Wackersdorf, welche die chinesischen Werke in Shenyang mit Produktionsteilen versorgen.
Andere Autobauer kooperieren mit Privatbahnen
Rund 60 Prozent der Outbound –Logistik – also der ausgehenden Verkehre – wickelt BMW auf der Schiene ab. Die übrigen 40 Prozent werden per LKW transportiert. In der Inbound-Logistik werden fast ausschließlich LKW eingesetzt. DB Schenker Rail wollte die ungewöhnliche Absprache mit dem Autobauer nicht kommentieren. Die Konzerntochter bestätigte lediglich „kundenspezifische Vereinbarungen“.
Mit anderen Autobauern gibt es solche Vereinbarungen offenbar nicht. Allerdings kooperieren diese auch mit privaten Güterbahnen wie BLG Auto Rail. Die BLG-Tochter hat erst in diesem Jahr ihre Flotte auf 1275 Waggons erhöht. Außerdem haben Daimler und Audi bereits vor Wochen bei Autospeditionen und JiT - Spezialisten wie LIT Fahrzeugkapazitäten reserviert. Für Audi müssen diese Partner immerhin bis zu 15 DBSR-Züge am Tag ersetzen. (bot)