Paris. In Frankreich geht es mit den Bahn-Finanzen weiter bergab. Das zeigen die jüngsten Jahreszahlen des Réseau Ferré de France (RFF). Der Infrastrukturbetreiber der französischen Staatsbahn SNCF hat das letzte Geschäftsjahr mit einem Rückgang beim operativen Ergebnis auf 1,208 Milliarden Euro abgeschlossen. Der Nettoverlust lag bei 60 Millionen Euro gegenüber 2 Millionen im Vorjahr. Beim Umsatz ergab sich demgegenüber ein leichter Zuwachs von 2 Prozent auf 5,69 Milliarden Euro. Die RFF-Verschuldung stieg binnen eines Jahres um 2,2 Milliarden auf 33,7 Milliarden Euro.
Das Verkehrsaufkommen selbst war sowohl im Personen- als auch im Frachtverkehr rückläufig und spiegelt nach RFF-Ansicht die anhaltend schwierige allgemeine Wirtschaftslage im Land wieder. 2 Prozent büßte das Unternehmen im Personenverkehr ein, 3 Prozent im Frachtsektor. Der Güterverkehr kam auf 73 Millionen Zug-Kilometer.
7,8 Milliarden Euro ins Netz investiert
Ein weiterer Grund für das2013 erzielte zweistellige Minus sind die hohen Investitionen, die der Infrastrukturträger für die dringend notwendige Runderneuerung und Modernisierung des französischen Schienennetzes aufbringen muss. Dafür wurden voriges Jahr insgesamt 7,8 Milliarden Euro investiert, 45 Prozent mehr als 2012. RFF-Vorstand Jacques Rapoport kündigte bei der Vorstellung der Jahreszahlen an, man werde die Erneuerung des Netzes noch verstärken.
Begrenzung der Schulden durch Integration in den Bahnkonzern SNCF
Rapoport unterstrich seine Überzeugung, die er mit Bahnchef Guillaume Pepy teilt, die von Paris vorgesehene Integration des RFF in den Bahnkonzern SNCF werde den weiteren Anstieg der Verschuldung stoppen. Er erwartet sich davon Einsparungen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro. Das Vorhaben soll im Rahmen der französischen Bahnreform verwirklicht werden, die in diesem Frühjahr der Nationalversammlung zur Diskussion vorgelegt wird. (jb)