Paris. Nach der Ermordung eines heimischen Lastwagenfahrers mehren sich in der französischen Region Saône-et-Loire nördlich von Lyon die Klagen über extrem zunehmende Fälle von Ladungsdiebstahl auf unbewachten LKW-Autobahnparkplätzen. Sie hätten sich im Laufe der Jahre verdreifacht, sagt Alain Chervier, einer der betroffenen Transportunternehmer, und von Sicherheitsmassnahmen gebe es keine Spur: „Wir werden gerupft wie die Hühner.“
Chervier verdächtigt insbesondere ausländische LKW-Fahrer, sich mit wenig skrupelhaften Methoden französischer Ladungen zu bedienen und diese für eigenen Gewinn zu verscherbeln. „Diese Leute schrecken vor nichts zurück und sind bereit, schon für 50 Euro zu klauen“, berichtet Dominique Prudent, ein anderer Unternehmer. Danach würden sie schnell wieder freigelassen und man dürfe nichts sagen. Beide weisen mehr oder weniger offen in Richtung Italien und beschuldigen von dort kommende Fahrer.
Für Chervier können die den Fahrern auferlegten Ruhezeiten nicht für eine umfassende Überwachung der Ladung genutzt werden: „Wenn sie dies tun, ist das Arbeit“. Michel Alainé in Mâcon, der 280 Fahrzeuge im Einsatz hat und auch nach Italien fährt, bezeichnet das, was sich in der Hinsicht auf den Parktplätzen tut, als „echten Kommerz“ inklusive Treibstoffdiebstahl. Die Situation werde immer unerträglicher. Einzige Lösung sei die Einrichtung von bewachten Parkplätzen, aber daran fehle es überall in Europa. (jb)