Filderstadt/Luxemburg. Die auf Direkt- und Same-Day-Transporte spezialisierte Luxemburger Unternehmensgruppe Flash Europe kauft in Deutschland zu: Mit Schwerdtfeger Transport hat Flash Europa einen weiteren wichtigen Wettbewerber im Direktkuriersegment übernommen. Die Kartellbehörden haben den Kauf bereits genehmigt. Erst im Februar hatte Flash Europe in Deutschland die Unternehmensgruppe EF Express gekauft.
Deutschland ist für Flash Europe der wichtigste Markt
Durch die Übernahme von Schwerdtfeger Transport erhöht Flash Europe seinen Marktanteil im deutschen Direktkuriersegment deutlich. Flash Europe habe damit hierzulande einen Marktanteil von acht bis zehn Prozent, sagte Flash-Europe-Chef Philippe Higelin. Deutschland sei für die Unternehmensgruppe der wichtigste Markt in Europa im Segment – nicht zuletzt durch die Stärke der Automobilindustrie und diverser anderer Industrie, betonte er. Inklusive der Schwerdtfeger- und EF-Express-Aktivitäten werde Flash Europe in diesem Jahr wohl knapp unter 100 Millionen Euro erwirtschaften, schätzt der CEO.
Schwerdtfeger Transport mit Sitz in Filderstadt bei Stuttgart wurde 1994 gegründet und zählt zu den namhaften Playern im Direktkuriersegment. Das Unternehmen ist darüber hinaus auch im Teil- und Komplettladungsgeschäft, im Segment Onboard-Carrier/Air Charter tätig sowie in der Kühl- und Textillogistik. Schwerdtfeger ist in Deutschland an insgesamt sieben Standorten vertreten: in Filderstadt-Plattenhardt bei Stuttgart, Friedrichshafen, Würzburg, Karlsruhe, Augsburg, Hannover und Leipzig. Schwerdtfeger erwirtschaftete laut Higelin über 20 Millionen Euro Umsatz in 2016. Zur Höhe des Kaufpreises äußerte er sich nicht.
Hinter Flash Europe steht ein Private-Equity-Unternehmen
Hinter Flash Europe steht das Private-Equity-Unternehmen Eurazeo PME, das sich das Ziel gesetzt hat, durch Firmenzukäufe erfolgreich zu wachsen. Bis 2020 will Eurazeo eigenen Angaben zufolge die Unternehmensgröße mindestens verdoppeln. Die Übernahme von Schwerdtfeger sei also ein weiterer wichtiger Schritt zum Umsetzung dieser Wachstumsstrategie, betont Higelin. Weitere Zukäufe in Deutschland schließt Higelin gegenüber der VerkehrsRundschau nicht aus. Er sehe hier insbesondere Potenzial in Unternehmen, die sich auf spezielle Branchenlösungen und/oder den Transport von Gefahrgut spezialisiert haben.
Die Marke Schwerdtfeger bleibt erhalten
Die Teams von Schwerdtfeger Transport und Flash Europe würden sich perfekt ergänzen, teilt der neue Eigentümer mit. Schwerdtfeger gehöre zwar nun zur Unternehmensgruppe Flash Europe, bleibe aber in seinem operativen Geschäft eigenständig. Die Aufgaben von Sandra und Jörg Schwerdtfeger, die Schwerdtfeger gegründet und bislang geführt hatten, wird laut Higelin Fabian Rogalla übernehmen. Er werde neuer CEO der Unternehmensgruppe Schwerdtfeger Transport Gruppe. Der bisherige Prokurist von InTime war in 2016 zu Schwerdtfeger als Geschäftsführer der Standorte Hannover und Leipzig gewechselt. (eh)