Nürnberg. Mittelständische Transportunternehmen rechnen mit einem Zuwachs der Fahrerlöhne von zwei bis drei Prozent jährlich in den nächsten Jahren. Und: Viele Unternehmen unterschätzen die „unsichtbaren“ Kosten für Anwerbung und Einarbeitung, Aus- und Weiterbildung, sowie Pflege und Bindung eines stabilen Fahrerstammes. Ist die Mitarbeiterfluktuation hoch, können diese Kosten jährlich bis zu 20 Prozent der durchschnittlichen Kosten eines Berufskraftfahrers betragen.
Das sind zwei Kernergebnisse der aktuellen Studie „Mehr als der Lohn - Praktiken und Kosten der Gewinnung, Ausbildung, Weiterbildung und Erhaltung des Fahrpersonals in der LKW-Transportwirtschaft“ hervor. Die Studie wurde im Rahmen der Initiative „Future Load“ des bayerischen Netzwerks Logistik von der Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS durchgeführt. Auftraggeber ist die Bayern Innovativ GmbH. Bayerische Transportunternehmen wurden stichpunktartig zu Praktiken und Kosten der Gewinnung, der Aus- und Weiterbildung und der nachhaltigen Bindung ihres Fahrpersonals befragt.
Die Studie verdeutlicht die Brisanz des drohenden Fahrermangels und die möglichen Auswirkungen für die etwa 50.000 meist sehr kleinen deutschen LKW-Transportunternehmen. So rechnen Experten bundesweit mit einem jährlichen Ersatzbedarf von 25.000 bis 30.000 Fahrern. Ein Drittel der heute in Deutschland tätigen Berufskraftfahrer ist älter als 50 Jahre. Dem stehen nur 3000 neu abgeschlossene Berufskraftfahrer-Ausbildungsverhältnisse gegenüber.
Aus den Ergebnissen werden darüber hinaus erste Handlungsempfehlungen abgeleitet.
Die Kurzstudie „Mehr als der Lohn - Praktiken und Kosten der Gewinnung, Ausbildung, Weiterbildung und Erhaltung des Fahrpersonals in der LKW-Transportwirtschaft“ kann kostenfrei beim bayerischen Netzwerk Logistik bezogen werden www.netzwerk-logistik.com (diwi)